| # taz.de -- Bremer Wirtschaft globalisiert sich weiter: Die Smørebrød-Schokol… | |
| > Der größte dänische Süßwarenproduzent Toms hat rückwirkend zum ersten | |
| > Januar die 120 Jahre alte Schokoladenmanufaktur Hachez gekauft | |
| Bild: Ehemalige Hachez-Besitzer und alte und neue Geschäftsführer: Hasso G. N… | |
| Die Einladung der Hachez-Chefs Hasso Nauck und Wolf Kropp-Büttner klang ein | |
| wenig nebulös: Ihre „Agenda 2015“ wollten sie vorstellen. Dann aber | |
| verkündeten sie überraschend, rückwirkend zum 1. Januar die Hanseatische | |
| Chocolade GmbH (HCG) verkauft zu haben. | |
| „Wir wollten nicht die ersten in der über 120-jährigen Firmengeschichte | |
| sein, die den Stecker rausziehen“, begründet der nun ehemalige | |
| Hauptanteilseigner Nauck den Verkauf. Weder seine Kinder noch die seines | |
| Partners seien bereit, in die Fußstapfen ihrer Väter zu treten. Vor zwölf | |
| Jahren hatten Nauck und Kropp-Büttner die Schokoladenmanufaktur übernommen. | |
| Damals waren sie 51 und 47 Jahre alt. Vorher hatten sie die Firma mit den | |
| beiden Marken Hachez und Feodora zehn Jahre lang als Geschäftsführer | |
| geleitet. | |
| „Nichts wird sich ändern“, sagt Nauck. Das stimmt nicht ganz, denn der neue | |
| Eigentümer, die Firma Toms Gruppen A/S, hat Hachez schließlich nicht ohne | |
| Grund gekauft. Toms ist der größte dänische Hersteller von Süßwaren und vor | |
| allem für seine Marke „Anthon Berg“ bekannt. „Die Steuern auf Schokolade | |
| sind in Dänemark sehr hoch“, so Toms-Chef Jesper Møller. Deshalb sei es | |
| wichtig, sich auch international zu etablieren. Hachez könne das für Anthon | |
| Berg in Deutschland tun, und umgekehrt könne Toms die Bremer Schokolade in | |
| Dänemark etablieren. | |
| In den letzten Jahren habe es einige Kaufinteressenten gegeben, sagt Nauck, | |
| „aber wir wollten erst unser Unternehmertum ausleben“. Auch das Angebot von | |
| Toms habe sie anfangs nicht interessiert. „Dann aber stellte sich heraus, | |
| dass wir uns hervorragend ergänzen.“ | |
| Hachez gilt – etwas übertrieben – als Familienunternehmen. Naucks Großvat… | |
| Otto Hasse stieg 1910 beim Firmengründer Joseph Emile Hachez als Teilhaber | |
| ein und war später alleiniger Inhaber. Allerdings gab er nach dem Zweiten | |
| Weltkrieg die Hälfte seiner Anteile an die Zuckerraffinerie Tangermünde ab, | |
| die Hachez 1985 komplett übernahm. Hasses Enkel wurde 1990 Geschäftsführer | |
| und kaufte später mit seinem Partner Wolf Kropp-Büttner die Firma zurück. | |
| Großvater und Enkel – mehr Familie gab es nicht in 120 Jahren | |
| Firmengeschichte. | |
| Entsprechend unaufgeregt verkündet Nauck den Verkauf. Er und Kropp-Büttner | |
| werden auch in den nächsten drei Jahren die Geschäfte führen: „Das ist ja | |
| nichts Neues für uns.“ | |
| Auch der Betriebsratsvorsitzende Ulf Götz gibt sich entspannt: „Wir sehen | |
| durchaus Chancen in diesem Zusammenschluss.“ Die gesamte Branche habe wegen | |
| der hohen Kakaopreise zu kämpfen, der Synergieeffekt der Firmen könne „nur | |
| gut“ für das Unternehmen sein. Dieter Nickel von der Gewerkschaft | |
| Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist genauso zuversichtlich: „Die Aussagen | |
| der Firmeneigner waren immer verlässlich, der Standort Bremen war ihnen | |
| immer wichtig. Wenn die sagen, dass keine Arbeitsplätze abgebaut werden, | |
| dann haben wir erst einmal keinen Grund, daran zu zweifeln.“ Im Übrigen | |
| gebe es Tarifverträge, die eingehalten werden müssten. | |
| Bei Hachez arbeiten derzeit rund 500 Mitarbeiter, Toms hat in Dänemark und | |
| Schweden rund 800 Beschäftigte. | |
| 19 Apr 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Simone Schnase | |
| Simone Schnase | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Klimawandel | |
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| Zuversicht. |