Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Online-Tool „Klout“: Miss deinen Einfluss!
> Mit Hilfe von „Klout“ wird die individuelle Aktivität in den Sozialen
> Medien gemessen. Ein schlechter Score kann ein echter Nachteil bei
> Bewerbungen sein.
Bild: Wer die höhere Punktzahl hat, gewinnt nicht immer. Auch nicht im Netz.
Nenn mir deinen Score und ich sag dir, wer du bist. Es zählt nicht mehr,
wer was kann, sondern, wer was schreibt: Man nennt es [1][Klout] und es ist
so etwas wie die Schufa der Sozialen Medien. Klout ist ein Messinstrument
für die Aktivitäten in sozialen Netzwerken.
Klout wurde 2009 als Start-Up Unternehmen von Joe Fernandez und Bin Tran in
San Francisco gegründet. Mit Klout lässt sich der eigene Einfluss in
sozialen Netzwerken messen: Twitter-Follower, Facebook-Freunde, die
einzelnen Interaktionen, die „likes“ und Kommentare auf einem Post.
Die Messung zeigt, ob sie als wichtig eingestuft werden. Weitere soziale
Dienste, die bei der Berechnung angegeben werden können, sind Instagram,
Wordpress, Flickr oder Youtube. Umso mehr ein User vorzuweisen ist, umso
höher ist sein Score. Der High-Score wäre 100.
Um messen zu können, wie einflussreich man sich im Social-Web bewegt, ist
es nötig, all seine Daten anzugeben. Für Unternehmen ist es vermutlich gar
kein so schlechtes Tool, um die eigene Reichweite zu messen und zu
verbessern. Doch als Individuum? Nicht ganz ungefährlich. Laut [2][Wired
hat beispielsweise] der Manager Sam Fiorella den Posten als Vizepräsident
nicht bekommen, weil er auf die Frage nach seinem Klout-Score keine Antwort
zu wusste.
Schließlich fand das Unternehmen heraus, dass Fiorellas Score bei 34 lag.
Ein Mitbewerber mit einer Klout-Score von 67 bekam schließlich den Job.
Heute hat Fiorella einen Score von 72 und ist damit für viele Unternehmen
der ideale Bewerber. Seine jahrelang gesammelten Berufserfahrungen scheinen
nur noch Nebensache zu sein.
## Bist du ein Influencer?
Hat man alle Daten an Klout abgegeben, können zusätzlich die Themenbereiche
ausgewählt werden. Beispielsweise Mode. Je höher der Klout-Score einer
Person, desto wahrscheinlich wird die Einstufung als „Influencer“ und die
Einladung zur nächsten Fashion-Show.
Aber lässt sich anhand der Netzwerk-Aktivitäten wirklich messen, wie
einflussreich eine Person ist? Rohn Jay Miller von [3][socialmediatoday
ruft beispielsweise] dazu auf, den Klout-Account zu löschen und fügt hinzu,
dass aufgrund des Score-Druckes die Interaktionen verfälscht werden und die
Authentizität und Spontanität verloren gehen. Mit seiner Kritik ist er
nicht alleine: Der [4][CNN-Journalist John Scalzi] beschreibt Klout als
einen „sozialen Bösewicht“.
Doch bei Klout geht es nicht nur ums Geschäft, sondern auch um Liebe.
[5][Tawkify, eine Online-Dating Seite], verkuppelt Menschen mit ähnlicher
Score-Punktzahl. Vielleicht gibt es bald nur noch Paare, die im Testwagen
unterwegs zur nächsten Fashionshow sind.
Die Autorin hat einen Klout-Score von 14.
27 Apr 2012
## LINKS
[1] http://klout.com/home
[2] http://www.wired.com/epicenter/2012/04/ff_klout/all/1
[3] http://socialmediatoday.com/rohnjaymiller/385168/delete-your-klout-profile-…
[4] http://money.cnn.com/2011/11/15/technology/klout_scores/index.htm
[5] http://tawkify.com/
## AUTOREN
Du Pham
## TAGS
Social Media
Schwerpunkt Meta
## ARTIKEL ZUM THEMA
Social-Media-Dienst Klout: Ah, ich bin eine 34
Klout vergibt 0 bis 100 Punkte dafür, wie aktiv man in sozialen Netzwerken
ist. Der virtuelle Gästelistenplatz kann sogar bei der Jobsuche helfen.
Forschungsprojekt zur Kreditwürdigkeit: Schufa will bei Facebook schnüffeln
Die Schufa testet in einem Forschungsprojekt, wie sie Daten aus sozialen
Netzwerken auslesen kann – auch mit verdeckten Profilen. Datenschützer sind
entsetzt.
Privatsphäre im Netz: „Als Exhibitionismus missverstanden“
Betreiben junge Erwachsene auf Facebook naiven Seelenstrip oder Eigen-PR?
Soziologe Jan-Hinrik Schmidt über die schwammige Grenze von privat und
öffentlich im Netz.
Studie zur Ökonomie der Privatsphäre: Tausche Daten gegen Ersparnis
Ist Online-Kunden ihre Privatsphäre etwas wert? In einem Experiment zu
Kinokarten haben Forscher den Umgang der Nutzer mit ihren Daten untersucht.
Medien klauen Facebook-Bild: Als „Klickhure“ missbraucht
Wie es eine lustige Persiflage auf ein SPD-Plakat auch zum „Handelsblatt“
und der „Bild“ schaffte – und das ganz ungewollt. Unser Autor hat's erleb…
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.