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# taz.de -- Stellenabbau bei Neckermann: Alternative zu Streichungen gesucht
> Mehr als die Hälfte der Stellen bei Neckermann soll wegfallen, nun
> beginnen die Verhandlungen mit dem Betriebsrat. Der Konzern will aus dem
> Kataloggeschäft aussteigen.
Bild: Gefährdete Arbeitsplätze: Neckermann will den Versand künftig nur noch…
FRANKFURT/M. taz | In der Neckermann-Zentrale in Frankfurt-Fechenheim haben
Vertreter des Betriebsrats und der Unternehmensleitung am
Mittwochnachmittag hinter verschlossenen Türen über die Zukunft der
Beschäftigten verhandelt.
Nach der Ankündigung des Versandhändlers, mehr als jede zweite von 2.500
Stellen in Deutschland zu streichen, waren die Arbeitnehmervertreter
gekommen, um dem ein Alternativkonzept entgegenzusetzen.
Genaue Details wollten beide Seiten vorerst nicht preisgeben. „Aus
strategischen Gründen“, wie Bernhard Schiedrig, Fachbereichsleiter Handel
bei Verdi in Hessen sagte. Ziel der Arbeitnehmervertreter ist, so viele
Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten und den Stellenabbau sozial
abzufedern.
Ob die Mitarbeiter des Konzerns dafür auch streiken würden, blieb zunächst
offen. Am Freitagmorgen wollen die Arbeitnehmervertreter Details ihres
Konzepts bekanntgeben, bevor sich am Nachmittag der Aufsichtsrat von
Neckermann trifft.
## Logistikzentrum soll dichtmachen
Besonders betroffen von dem Stellenabbau sind Mitarbeiter des
Logistikzentrums – das soll komplett geschlossen werden. In dem Zentrum
werden Textilien eigener Neckermann-Marken versandt, ein Bereich, den der
Konzern vollständig aufgeben will, genau wie das Kataloggeschäft. Künftig
soll der Versand nur noch über das Internet laufen.
Experten wundert diese Entwicklung nicht. „Der Trend geht schon lange raus
aus dem Kataloggeschäft hin zum Onlinehandel“, sagt Joachim Stoll vom
Einzelhandelsverband Frankfurt. „Außerdem gibt es viele neue preisaggresive
Mitbewerber, die ihre Zielgruppe auch emotional ansprechen.“
Diese Entwicklung scheint Neckermann verschlafen zu haben. Der Betriebsrat
will nun für die Beschäftigten retten, was noch zu retten ist.
2 May 2012
## AUTOREN
Timo Reuter
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