Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Tierschützer soll nach Costa Rica: Walschützer wird zum Problem
> Deutschland soll Paul Watson an Costa Rica ausliefern. Dort sei er in
> Lebensgefahr, meint die von ihm gegründete Meeresschutzorganisation „Sea
> Shepherd“.
Bild: Stehen unter dem Schutz von Paul Watson: Wale.
STOCKHOLM taz | Paul Watson wird sich auf einen bis zu drei Monate langen
unfreiwilligen Aufenthalt in Deutschland einstellen müssen. Nachdem der
Gründer und Chef der Meeresschutzorganisation „Sea Shepherd“ aufgrund eines
Haftbefehls aus Costa Rica am vorletzten Wochenende am Frankfurter
Flughafen festgenommen worden war, beschloss das Oberlandesgericht
Frankfurt am Freitag, die vorläufige Auslieferungshaft anzuordnen.
Deren Vollzug wurde allerdings durch Stellung einer Kaution in Höhe von
250.000 Euro ausgesetzt. Die Justiz von Costa Rica hat jetzt drei Monate
Zeit, ihr Auslieferungsgesuch zu begründen. Solange darf Watson Deutschland
nicht verlassen.
Dem 61-Jährigen wird „gefährlicher Eingriff in den Schiffsverkehr“
vorgeworfen. Ein Straftatbestand, der auch nach deutschem Recht strafbar
und noch nicht verjährt ist, so dass grundsätzlich eine Auslieferung
möglich wäre.
Konkret soll Watson als Kapitän der „Farley Mowat“ 2002 bei einer
Protestaktion gegen das „Shark-Finning“ – dabei werden Haien bei lebendig…
Leib die Rückenflossen abgetrennt – die Besatzung eines Fischerboots durch
Einsatz einer Wasserkanone in Seenot gebracht haben. „Sea Shepherd“ weist
diesen Vorwurf zurück.
Es ist nicht das erste Mal, dass die deutsche Justiz in die Verlegenheit
kommt, den Ökopiraten am Hals zu haben. 1997 war er in Bremerhaven aufgrund
eines Auslieferungsantrags aus Norwegen festgenommen worden, als er dort
mit seiner „Whales Forever“ anlegte.
Hintergrund damals: Watson hatte auf den Lofoten erfolgreich das im Hafen
liegende Walfangschiff „Nybrænna“ versenkt und rammte auf offener See den
Stolz der norwegischen Marine, das Küstenwachschiff „Andenes“.
In Norwegen war er deshalb in Abwesenheit zu einer Haftstrafe verurteilt
worden, und Oslo wollte ihn haben. Deutschland fand aber ein juristisches
Hintertürchen, sodass er nach zwei Tagen Haft freikam.
21 May 2012
## AUTOREN
Reinhard Wolff
## TAGS
Walfang
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sea-Shepheard-Gründer in USA: Paul Watson wieder an Land
Schwupps: 15 Monate, nachdem er in Frankfurt/Main verschwunden war, taucht
der Walschützer plötzlich in Los Angeles wieder auf.
Sea-Shepherd-Chef Watson: Interpol fahndet nach Walschützer
Paul Watson ist aus Deutschland geflohen. Nun wird weltweit nach dem
Sea-Shepherd-Gründer gefahndet. Aus Costa Rica und Japan liegen
Auslieferungsanträge vor.
Paul Watson verschwunden: Der Ökoterrorist ist abgetaucht
Wegen eines alten Haftbefehls wurde der Sea Shepherd-Gründer festgenommen.
Ein Auslieferungsverfahren nach Costa Rica läuft. Jetzt ist Paul Watson
verschwunden.
Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt: Walschützer Watson auf der Flucht
Sea-Shepard-Gründer Paul Watson ist seinen Meldeauflagen nicht
nachgekommen. Deshalb ist der Umweltaktivist laut eines Gerichtsurteils nun
wieder offiziell flüchtig.
Südkorea will Meeressäuger jagen: Wissenschaftlicher Walfang
Vor der südkoreanischen Küste sollen wieder Wale gejagt werden. Das ist
illegal – zu Forschungszwecken aber erlaubt. Tierschützer reagierten
entsetzt.
Debatte Tierschutz: Alle Maßstäbe verrutscht
Die private Haltung von Diskusfischen und Co. ist Passion, keine Quälerei.
Rufe nach einem Verbot gründen zu sehr auf Gefühligkeit und Ideologie.
Tiergerechte Kleidungsstücke: Pullis für Pinguine
Eine Hamburgerin sammelt Kleidung für bedrohte Tiere. Ihre gestrickten
Pullover schützen Pinguine vor Umweltkatastrophen und Kälte. Die Ölpest
kann kommen.
Zehn Jahre Tierschutz im Grundgesetz: Ferkelkastration und Laboraffen
Der Schutz der Tiere in Deutschland hat seit 2002 Verfassungsrang. Die
Jubiläumsbilanzen fallen mehrheitlich sehr kritisch aus, denn die
Wirklichkeit entspricht selten der Gesetzeslage.
Gründer von Sea Shepherd festgenommen: Im Netz der Flossenfänger
Paul Watson, Gründer von Sea Shepherd, ist in Frankfurt festgenommen
worden. Der Haftbefehl bezieht sich auf eine 2002 erfolgte Aktion gegen die
Jagd auf Haie vor der Küste Costa Ricas.
Tierschützer versus Verbraucherschützer: Quälen für die Umwelt
Umwelt- und Tierschützer streiten miteinander: Sind Tierversuche okay, wenn
sie der Identifizierung und dem Verbot schädlicher Chemikalien dienen?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.