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# taz.de -- Kommentar Pflegekinder-Neuerungen: Blaues Auge für den Senat
> Sozialsenator Scheele hat der SPD-Fraktion schon einiges zugemutet.
Bild: Gedenken an Chantal.
Es gibt Argumente dafür, die Pflegekinderbetreuung wieder in die Hand der
Jugendämter zu legen– und es gibt welche dagegen. Hamburgs Sozialsenator
Detlef Scheele (SPD) hatte die Sache am Dienstagabend für sich schon
entschieden, als er im Familienausschuss ankündigte, den freien Trägern zum
Herbst zu kündigen.
Ein Schnellschuss. Peinlich für Scheele, dass er nun von seinen Genossen
ausgebremst wurde. Sie wollen im Sonderausschuss zum Tod von Chantal die
Analyse abwarten und sind sich hier mit der Opposition einig. Denn der Fall
weist vor allem auf ein Versagen eben jenes Jugendamtes hin, dem Scheele
die Sache allein überlassen will.
Scheele holte sich hier auch deshalb ein blaues Auge, weil er der
SPD-Fraktion schon einiges zugemutet hat. Statt Spielräume zu nutzen,
schwingt er den Sparhammer, vor allem wenn es um offene Hilfsangebote
nicht-städtischer Träger geht. Statt Unterstützung für Pflegefamilien
auszubauen, setzt er auf schärfere Kontrollen wie Drogentests.
Dennoch: die Idee, die Pflegeelternberatung zurück in die Jugendämter zu
holen, stammt auch von den dortigen Mitarbeitern. Sie finden ihre Arbeit zu
zersplittert und auf den Aspekt, Kontrolle des Kindeswohls, reduziert.
Andere sagen, die freien Beratungsstellen machen ihre Sache gut. Im
Sonderausschuss wird man beide Seiten anhören.
23 May 2012
## AUTOREN
Kaija Kutter
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in der Familie gewusst – und zu wenig getan.
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Jugendämter übernehmen.
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