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# taz.de -- Gläubiger entscheiden über Schlecker: Ohne risikobereiten Investo…
> Die Drogeriekette macht weiter täglich Verluste. Die Zahl möglicher
> Geldgeber wird immer kleiner. Doch nun kommt ein neuer Name ins Spiel:
> Nicolas Berggruen.
Bild: So undurchsichtig wie das Ladenfenster - die Zukunft von Schlecker.
STUTTGART taz | An diesem Freitag könnte sich die Zukunft Schleckers
entscheiden. Trotz der bisherigen Schließung von rund 2.000 Filialen macht
die Drogeriekette aus dem baden-württembergischen Ehingen jeden Tag weiter
Verluste. Das Risiko für mögliche Investoren steigt, und die Gläubiger
könnten ungeduldig werden.
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz läuft die Zeit davon. Kommt es deshalb zur
Zerschlagung Schleckers? Die Stuttgarter Nachrichten hatten berichtet, dass
das arabische Emirat Katar als Interessent abgesprungen sei. Katar sei
nicht an Risikogeschäften interessiert, heißt es.
Ein Sprecher des Insolvenzverwalters erklärte aber, Geiwitz führe mit drei
möglichen Investoren „vertiefte Gespräche“. Mehr aber wollte er nicht
kommentieren. Laut Stuttgarter Nachrichten soll auch Nicolas Berggruen
Interesse haben. „Der einstige Karstadt-Retter ist erst vor zwei Wochen in
den Investorenprozess eingestiegen“, schreibt das Blatt. Er sei an dem
gesamten Konzept interessiert und biete einen Kaufpreis zwischen 100 und
150 Millionen Euro.
„Was am Freitag passieren wird, weiß kein Mensch. Theoretisch ist und war
auch immer alles möglich.“ Am Freitag tritt der Gläubigerausschuss
zusammen. Bei diesem Treffen könnte eine Vorentscheidung fallen, die
richtungweisend für die Gläubigerversammlung am 5. Juni wäre. Das
Managermagazin hatte in dieser Woche von einem sechsstelligen Euro-Betrag
berichtet, den Schlecker täglich verliere.
## Münchner Investor Dubag
Mit diesen Zahlen muss Geiwitz die Gläubiger überzeugen, dass es noch
weiter Sinn macht, einen Investor zu suchen. Ohne risikobereiten Investor
käme es zur Zerschlagung. Attraktive Unternehmensteile würden dann einzeln
verkauft. Das wären vor allem die Auslandsgesellschaften. Für deutsche
Filialen könnte es jedoch das endgültige Aus bedeuten.
Die Tochterfirma Ihr Platz könnte an den interessierten Münchner Investor
Dubag gehen. Die Gewerkschaft Ver.di wollte sich auf taz-Anfrage zu den
Medienberichten zum derzeitigen Zeitpunkt nicht äußern. „Wir beteiligen uns
nicht an den Spekulationen“, sagte eine Sprecherin. Es herrsche eine
„aufgeladene Stimmung“.
Dass Schlecker nach wie vor Verluste mache, sei nichts Neues. „Wir wissen
nicht, was Freitag passiert.“ Ein Risikofaktor für einen möglichen Investor
wären auch die rund 4.000 Kündigungsschutzklagen bereits entlassener
MitarbeiterInnen. Bei einem Erfolg vor Gericht und einer Wiedereinstellung
müsste der Investor auch diese Kosten in Millionenhöhe tragen. (Mit
Material von dpa)
24 May 2012
## AUTOREN
Nadine Michel
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