# taz.de -- Umfragen ohne klare Mehrheiten: Rot-Grün vor Schwarz-Gelb | |
> Nach den aktuellen Umfragen von ARD und ZDF liegt Rot-Grün vor der | |
> schwarz-gelben Koalition. Eine Mehrheit hätte derzeit jedoch keine von | |
> beiden. | |
Bild: Unentschieden: Nach Umfragen hätten derzeit weder Schwarz-Gelb noch Rot-… | |
BERLIN afp | Union und SPD haben dem neuen ZDF-Politbarometer zufolge in | |
der Wählergunst zugelegt: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, | |
käme die CDU/CSU auf 36 Prozent und die SPD auf 31 Prozent, wie das ZDF am | |
Freitag mitteilte. Dies entspricht einer Steigerung um jeweils einen | |
Prozentpunkt. Die Grünen kommen auf 14 Prozent, was ebenfalls einem Plus | |
von einem Punkt entspricht. Die FDP verharrt bei vier Prozent, die Linke | |
bei fünf Prozent. | |
Demgegenüber verschlechtert sich die Piratenpartei um zwei Punkte auf | |
sieben Prozent. Die sonstigen Parteien erhalten zusammen drei Prozent | |
(minus eins). Damit hätte weiterhin weder die amtierende schwarz-gelbe | |
Koalition noch eine rot-grüne Koalition eine ausreichende parlamentarische | |
Mehrheit. | |
Während sich die meisten der zehn wichtigsten Politiker im Vergleich zu | |
April verbessern, verzeichnet Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einen | |
schlechteren Wert. Sie fällt auf der Skala von +fünf bis -fünf mit 1,6 | |
gegenüber dem April um 0,2 Punkte zurück, steht damit aber weiterhin an der | |
Spitze. Ebenfalls mit jeweils 1,6 und Unterschieden nur im | |
Hundertstelbereich folgen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der | |
stark an Ansehen gewinnt (April: 1,0), und sein Vorgänger Peer Steinbrück | |
(SPD) (April: 1,5). | |
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier kommt mit 1,5 (April: 1,4) auf | |
Platz vier und Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) mit | |
unveränderten 1,1 auf Platz fünf. Danach kommen mit jeweils 0,6 | |
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) (April: 0,5), CSU-Chef | |
Horst Seehofer (April: 0,5) sowie der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel | |
(April: 0,5). Weiter im Negativbereich bleiben Bundesaußenminister Guido | |
Westerwelle (FDP), der sich allerdings auf minus 1,0 verbessert (April: | |
minus 1,3). Das Schlusslicht bildet FDP-Chef Philipp Rösler mit minus 1,5 | |
(April: minus 1,6). | |
## 79 Prozent der Befragten lehnen Eurobonds ab | |
Ein etwas anderes Bild ergibt sich aus dem neuen Deutschlandtrend des | |
ARD-Morgenmagazins. Dieser Umfrage zufolge würden 33 Prozent der Deutschen | |
die CDU/CSU wählen, was einem Minus von einem Punkt entspricht. 29 Prozent | |
der Bürger würden der SPD ihre Stimme geben, ein Plus von einem Prozent. | |
Die Grünen wiederum verlieren einen Punkt und landen bei 13 Prozent der | |
Wählerstimmen. Die FDP verbessert sich hier um einen Punkt und kommt auf | |
fünf Prozent. Für die Piraten würden sich elf Prozent der Wähler | |
entscheiden, für die Linke sechs Prozent. Beide Parteien verzeichnen damit | |
unveränderte Werte. | |
Die Einführung so genannter Eurobonds lehnt laut ZDF-Politbarometer mit 79 | |
Prozent eine große Mehrheit der Deutschen ab, dabei sind sich die Anhänger | |
aller Parteien weitgehend einig. Nur 14 Prozent sind für solche gemeinsame | |
Anleihen der Euro-Länder (weiß nicht: sieben Prozent). Zur Bekämpfung der | |
Euro-Krise sollen neben dem Schuldenabbau auch Maßnahmen für mehr Wachstum | |
getroffen werden. Dass dafür Maßnahmen ausreichend sind, die ohne die | |
Aufnahme neuer Schulden auskommen, glauben lediglich 27 Prozent, 62 Prozent | |
aber halten in diesem Zusammenhang schuldenfinanzierte Wachstumsimpulse für | |
notwendig. | |
Für das Politbarometer befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom | |
22. bis 24. Mai 1312 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte. Für den | |
Deutschlandtrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am | |
21. und 22. Mai 1000 Bundesbürger. | |
25 May 2012 | |
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