Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Protest gegen China: Tibetische Mönche zünden sich selbst an
> Erstmals Selbstverbrennungen in Lhasa: Zwei Mönche haben sich in der
> tibetischen Hauptstadt mit Benzin übergossen und selbst verbrannt. Einer
> der Männer überlebte schwer verletzt.
Bild: Märtyrer-Wand in einem tibetischen Tempel.
PEKING afp | Aus Protest gegen die chinesische Tibet-Politik haben sich in
der tibetischen Hauptstadt Lhasa zwei Mönche selbst angezündet. Einer der
beiden Mönche kam dabei ums Leben, wie die amtliche chinesische
Nachrichtenagentur Xinhua am Montag meldete. Es waren die ersten
Selbstverbrennungen in Lhasa selbst.
Der zweite Mönch sei schwer verletzt, berichtete Xinhua weiter. Polizisten
hätten die Flammen in wenigen Minuten gelöscht. Ein ranghoher
kommunistischer Vertreter der Region, Hao Peng, verurteilte den Vorfall.
Damit solle Tibet von China getrennt werden.
Laut dem in den USA ansässigen Sender Radio Free Asia (RFA) gehörten die
beiden Mönche offenbar zu einer Gruppe Jugendlicher, die sich am Sonntag
vor dem Jokhang-Tempel versammelt hatten, um gegen die chinesische
Herrschaft in der autonomen Region zu protestieren.
Laut einem von RFA zitierten Zeugen erschienen sofort Sicherheitskräfte,
die das Feuer löschten und alle Touristen aus der Gegend verbannten.
Innerhalb von 15 Minuten sei der Bereich gesäubert gewesen, und von dem
Vorfall habe es keine Spur mehr gegeben.
Die Selbstanzündungen sind ein symbolischer Protest gegen die chinesische
Herrschaft. China hält Tibet seit dem Jahr 1951 besetzt und kontrolliert
die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls
zahlreiche Tibeter leben, mit harter Hand.
Die Tibeter klagen über ihre soziale und kulturelle Marginalisierung durch
die ethnischen Han-Chinesen, die systematisch in ihren Heimatregionen
angesiedelt werden. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama,
lebt im nordindischen Dharamsala im Exil.
28 May 2012
## ARTIKEL ZUM THEMA
Berichte über toten Demonstranten: Ausschreitung nach Selbstverbrennung
In China hat es erneut zwei Selbstverbrennungen von Tibetern gegeben. Bei
den darauffolgenden Protesten gegen die Polizei soll ein Demonstrant
getötet worden sein.
Tibetische Halbnomaden in China: Am Rande des Dachs der Welt
Die Hirten im tibetischen Hochland müssen immer höher hinauf ins Gebirge,
um Gras für Yaks und Schafe zu finden. Die Regierung will sie
zwangsansiedeln.
Chinesischer Aktivist angeblich erhängt: Mysteriöser Tod eines Bürgerrechtle…
Nach Jahren in Haft soll der Arbeiter- und Demokratieaktivist Li Wangyang
nun im Krankenhaus Selbstmord begangen haben. Seine Füße berührten
allerdings den Boden.
Behördenwillkür vertreibt EU-Unternehmen: Chinas Attraktivität sinkt
Die Löhne haben sich in einigen Regionen Chinas in kurzer Zeit mehr als
verdoppelt, die Behörden machen, was sie wollen. Viele EU-Firmen überlegen,
in andere Länder auszuweichen.
Selbstverbrennungen für Tibet: Mönche in Flammen
Seit Jahresbeginn haben sich schon 14 junge tibetische Mönche aus Protest
gegen die chinesische Führung selbst angezündet. In Foren werden sie zu
Helden erklärt.
Twitterbots stören Tibet-Aktivisten: Nicht zensiert, aber geflutet
Unterdrückung geht auch ohne Zensur: Automatisierte Twitterkonten
überschwemmen Twitter mit Unsinn – offenbar um Tibet-Aktivisten zu stören.
China verstärkt Überwachung in Tibet: Mönche von der Polizei erschossen
Der kommunistische Regionalchef in Lhasa will verstärkt gegen Mönche
vorgehen. "Banden tibetischer Mönche" seien für Gewalt verantwortlich, sagt
die Partei.
Proteste in China: Erneut Schüsse auf Tibeter
Bis zu fünf Demonstranten werden bei Unruhen in der Provinz Sichuan von
Sicherheitskräften getötet. Exiltibeter fordern ein internationales
Eingreifen.
Tod nach Selbstverbrennung: Tibetischer Mönch stirbt aus Protest
In China hat sich wieder ein tibetischer Mönch selbst verbrannt, um gegen
die mangelnde religiöse Freiheit zu protestieren. Anti-China-Demonstranten
zogen mit seiner Leiche durch die Stadt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.