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# taz.de -- Regisseur Michael Mann: Stilsicher rund ums Kriminelle
> Der US-Regisseur Michael Mann wird die Jury des Filmfestivals von Venedig
> leiten. Bekannt geworden ist er mit Serien und Filmen über das
> Verbrechen.
Bild: Von Miami nach Venedig: Michael Mann.
Verbrechen scheinen es ihm ganz besonders angetan zu haben. Und das nicht
nur, weil er in den Achtzigern mit der TV-Krimiserie „Miami Vice“
internationale Erfolge feierte.
Der US-amerikanische Regisseur Michael Mann hat seit seinem Spielfilmdebüt
„The Jericho Mile“ („Ein Mann kämpft allein“) von 1979 über einen
Vatermörder, der im Gefängnis Langstreckenlauf trainiert und schließlich an
den Olympischen Spielen teilnehmen kann, bis zu seiner jüngsten Regiearbeit
„Public Enemies“ (2009) – einer Hommage an die US-amerikanische
Bankräuberlegende John Dillinger – immer wieder Kriminelle in den
Mittelpunkt seiner Plots gestellt.
Gezwungen hat ihn dazu niemand. Nach eigener Auskunft hat Mann, der an der
Londoner Film School studierte, immer nur die Filme gedreht, die er
tatsächlich machen wollte. Auch kommerzielle Misserfolge wie „Insider“
(1999) oder das Biopic „Ali“ (2011) über den Boxer Muhammad Ali brachten
ihn nicht von seinem Weg ab.
Stil und Ästhetik sind bei Mann, der am Anfang seiner Karriere als
Drehbuchautor für die Erfolgsserie „Starsky and Hutch“ sein Geld verdiente,
wichtiger als rein ökonomisches Kalkül.
Diese Strategie funktionierte bestens in dem Film „Collateral“ (2004), der
konsequent im digitalen HD-Format gefilmt ist – und einen Tom Cruise in
Bestform zeigt, wie er als zynischer Auftragsmörder einen Taxifahrer
instrumentalisiert. Neben der glücklichen Besetzung – Co-Hauptdarsteller
Jamie Foxx als Taxifahrer war für einen Oscar nominiert – konnte der Film
auch durch seine außergewöhnlich nuancierten, digitalen Bilder überzeugen.
Mann, der mit seinem Auftreten keine Zweifel an seinem Selbstbewusstsein
aufkommen lässt, dürfte mit Urteilen über andere Regiearbeiten kaum
Schwierigkeiten haben. Beweisen kann er das in diesem Spätsommer, wenn er
beim Filmfestival von Venedig die Jury leiten wird.
Mann sei „eine der einflussreichsten Figuren in Amerikas zeitgenössischem
Kino“, ließ das Festival mitteilen. Es ist das erste Mal, dass der
69-Jährige der Jury eines internationalen Filmfestivals als Präsident
vorsitzt.
3 Jun 2012
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
Tim Caspar Boehme
## TAGS
taz Plan
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