| # taz.de -- U-Boot-Geschäft mit Israel: Netanjahu findet's prima | |
| > Eine wichtige Ergänzung für Israels nationale Sicherheit: So sieht | |
| > Ministerpräsident Netanjahu die von Deutschland gelieferten U-Boote. Die | |
| > Opposition ist nicht ganz so begeistert. | |
| Bild: Er findet die U-Boote „sehr wichtig“: Benjamin Netenjahu. | |
| BERLIN dpa | Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die von | |
| Deutschland gelieferten U-Boote als „sehr wichtig“ für die Sicherheit | |
| seines Landes bezeichnet. „Deutschland hat das Bekenntnis zu Israels | |
| Sicherheit gerade durch den Verkauf eines weiteren U-Boots zum Ausdruck | |
| gebracht“, sagte Netanjahu der Bild-Zeitung. „Das ist eine sehr wichtige | |
| Ergänzung unserer nationalen Sicherheit.“ | |
| Die seit langem bekannte Lieferung deutscher U-Boote der „Dolphin“-Klasse | |
| hatte in den vergangenen Tagen für Aufregung gesorgt, nachdem der Spiegel | |
| über neue Belege dafür berichtet hatte, dass die israelische Marine die | |
| Boote nach Erhalt mit Atomwaffen bestücke. Die Opposition forderte | |
| Aufklärung und warf der Bundesregierung vor, an den Waffenlieferungen | |
| festzuhalten, obwohl die israelische Regierung wenig kompromissbereit in | |
| der Palästinenserfrage sei. | |
| Offensichtlich gibt es vonseiten der Bundesregierung aber keine | |
| Einschränkungen, was die spätere Bewaffnung der U-Boote angeht. „Ich kann | |
| solche Vorbehalte nicht bestätigen“, sagte Regierungssprecher Steffen | |
| Seibert am Montag in Berlin. Man wolle sich aber nicht an Spekulationen | |
| über eine solche Ausrüstung beteiligen. | |
| ## „Gebt uns die Werkzeuge“ | |
| Israel hat offiziell nie bestätigt oder dementiert, Atommacht zu sein. Laut | |
| dem jüngsten Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts | |
| Sipri verfügt es über 80 nukleare Sprengköpfe. | |
| Auch Netanjahu ging nicht auf die angeblich atomare Bewaffnung der U-Boote | |
| ein. Israel werde niemals andere Nationen bitten, für sich zu kämpfen, | |
| sagte er. „Es ist eine große Errungenschaft des jüdischen Staates, dass wir | |
| uns gegen jede Bedrohung selber verteidigen können.“ Er wisse Deutschlands | |
| Sorge um Israels Sicherheit zu schätzen, so der Regierungschef. „Ich halte | |
| es aber mit Churchill: Gebt uns die Werkzeuge, dann schaffen wir es schon | |
| selbst, uns zu wehren.“ | |
| Nach Ansicht des außenpolitischen Sprechers der Unionsfraktion im | |
| Bundestag, Philipp Mißfelder, stellt eine mögliche atomare Bewaffnung die | |
| Lieferung der U-Boote nicht infrage. „Die endgültige Entscheidung, wie die | |
| U-Boote ausgestattet werden, trifft nicht die Bundesregierung, sondern | |
| allein die israelische Regierung. Das haben wir zu respektieren“, sagte er | |
| der Süddeutschen Zeitung. | |
| Die drei aus Deutschland bereits gelieferten U-Boote werden nach Recherchen | |
| des Nachrichtenmagazins des Spiegel in Israel mit nuklear bestückten | |
| Marschflugkörpern ausgerüstet. Drei weitere von den Howaldtswerken-Deutsche | |
| Werft in Kiel gebaute Schiffe sollen bis 2017 übergeben werden. | |
| 5 Jun 2012 | |
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| Militär | |
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