# taz.de -- Selbstmordattentat in Afghanistan: Vier Nato-Soldaten getötet | |
> Das französische Verteidigungsministerium bestätigt, dass vier seiner | |
> Soldaten getötet worden seien. Der Attentäter soll sich mit einer Burka | |
> als Frau verkleidet haben. | |
Bild: Vier seiner Kollegen sind getötet worden: Französischer Nato-Soldat in … | |
KABUL dapd | Bei einem Selbstmordattentat im Osten Afghanistans sind vier | |
Nato-Soldaten getötet worden. Das teilte das Bündnis am Samstagmorgen mit, | |
ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Das französische | |
Verteidigungsministerium bestätigte später, dass es sich bei den Opfern um | |
vier seiner Soldaten handele, zudem seien fünf weitere bei dem Einsatz | |
verletzt worden. Der Attentäter soll sich mit einer Burka als Frau | |
verkleidet haben, teilte das afghanische Innenministerium mit. | |
Die Taliban bekannten sich in einer E-Mail zu dem Anschlag. Ein | |
Selbstmordattentäter habe eine Gruppe französischer Soldaten sowie | |
afghanischer Polizisten am Samstag in der Provinz Kapisa angegriffen, hieß | |
es darin. Dabei seien auch Polizisten getötet worden, sagte | |
Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid. Dem Innenministerium lagen nach | |
eigenen Angaben keine Berichte über getötete Polizisten vor, allerdings | |
seien zwei Zivilisten verletzt worden. | |
Die Mehrzahl der in Kapisa stationierten Truppen sind französisch, | |
gleichwohl haben auch andere Staaten dort Soldaten, darunter die USA. Es | |
war bereits der zweite tödliche Anschlag auf Nato-Truppen am Samstag. | |
Zuvor war ein Angehöriger des Bündnisses bei einem Bombenattentat im Osten | |
getötet worden, teilte die Militärallianz mit. Damit kamen in diesem Monat | |
bislang 13 Soldaten der Nato in Afghanistan ums Leben. Seit Jahresbeginn | |
sind es 189. | |
9 Jun 2012 | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Getötete Isaf-Soldaten in Afghanistan: Grün gegen blau | |
Immer häufiger werden Nato-Soldaten von afghanischen Soldaten und | |
Polizisten getötet. Die Taliban reklamieren diese Attentate für sich. | |
Kommentar Taliban-Angriff in Kabul: Ein Zeichen der Stärke | |
Die Taliban haben lange versucht, das Bild von Hinterwäldlern loszuwerden. | |
Doch der Angriff zeigt: Die puritanistische Strömung der Bewegung ist | |
weiter aktiv. | |
Außenminister Westerwelle in Afghanistan: „Da ist unsere Expertise gefragt“ | |
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) verspricht in Afghanistan Hilfe | |
bei der Wirtschaftsentwicklung des Landes. Ziel ist die Stabilisierung der | |
Region. | |
Debatte Afghanistan: Gefährliche Avancen | |
Mit der Annäherung an China versucht Kabul sich aus der Umklammerung des | |
Westens zu befreien. Doch das ist ein riskantes Spiel. | |
Ex-Kanzler Schröder distanziert sich: „Nichts ist gut in Afghanistan“ | |
Gerhard Schröder führte Deutschland in den Krieg am Hindukusch, nun blickt | |
er kritisch auf die Lage dort. Und sagt den Satz, mit dem einst Margot | |
Käßmann für Aufregung sorgte. | |
Gewerkschaften in Afghanistan: Gemeinsam gegen die Korruption | |
Erstmals seit ihrem Verbot durch die Taliban versuchen die ehemals | |
sozialistischen Gewerkschaften einen Neuanfang. Sie verbünden sich mit den | |
Arbeitgebern gegen korrupte Behörden. | |
Kommentar Drohnenkrieg: So viel Macht sollte niemand haben | |
Barack Obama entscheidet am Schreibtisch über Leben und Tod anderer – und | |
das ohne Gerichtsverhandlung. Kein Mensch sollte soviel Macht haben, auch | |
ein US-Päsident nicht. |