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# taz.de -- Streit um Falklandinseln vor UN: Die Liebe zum Öl, nicht zur Insel
> Argentiniens Cristina Kirchner tritt vor die UN, um neue Verhandlungen
> über die Falklandinseln zu erwirken. Im Streit mit Großbritannien geht es
> um Rohstoffe.
Bild: Auch 30 Jahre nach dem Krieg geht der Streit weiter.
BUENOS AIRES taz | Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner hat
Großbritannien zu Verhandlungen über die Falklandinseln im Südatlantik
aufgefordert. In einer Rede vor dem UN-Komitee zur Entkolonialisierung
bekräftigte die Präsidentin zudem den Anspruch ihres Landes über die
Inselgruppe. Großbritannien könne eine UN-Resolution von 1965 nicht länger
ignorieren, in der Argentinien und Großbritannien zu einer Lösung des
Konfliktes aufgefordert wurden, so Kirchner.
Dagegen warf der Abgeordnete des Inselparlaments, Roger Edwards,
Argentinien seinerseits vor, die Charta der Vereinten Nationen zu
ignorieren und so das Recht auf gleiche Rechte und Selbstbestimmung zu
ignorieren. Der Auftritt Kirchners vor dem UN-Komitee fiel mit dem 30.
Jahrestag des Kriegsendes zusammen.
Seit einigen Monaten streiten Argentinien und Großbritannien wieder
verschärft um die Inseln, die britisches Überseegebiet sind und östlich von
Südargentinien liegen. Eskaliert ist der Streit zu Beginn des Jahres,
nachdem die britische Regierung ein Kriegsschiff in die Gewässer um die
Inseln schickte. Hintergrund ist vor allem die Ölsuche britischer
Unternehmen im Meeresgrund um die Inseln die 2010 erstmals eine
Bohrplattform in den Küstengewässern installierten. Argentinien erhebt
jedoch ebenfalls Anspruch auf die Rohstoffe.
Mit Cristina Kirchner trat erstmals ein Staatsoberhaupt vor dem UN-Komitee
zur Entkolonialisierung auf. Das Komitee war 1961 zur Beilegung von
territorialen Konflikten zwischen ehemaligen Kolonien und Kolonialmächten
eingerichtet worden. Von einstmals über 80 Konflikten sind heute noch 16
Gebietsstreitigkeiten anhängig. In zehn davon ist Großbritannien verwickelt
darunter auch die Falklandinseln.
In dem Krieg 1982 starben rund 900 Menschen, vor allem argentinische
Soldaten. Argentinien kapitulierte nach etwas mehr als zwei Monaten. Heute
leben auf den Inseln knapp 3.000 Bewohner überwiegend britischer
Abstammung, zudem sind dort etwa 1.500 britische Soldaten stationiert. Die
Regierung der Falkland-Inseln hat am Dienstag ein Referendum über den
politischen Status der Inselgruppe angekündigt. In einer Volksabstimmung
Anfang 2013 sollen die Bewohner entscheiden, ob sie auch weiterhin die
britische Staatsangehörigkeit haben wollen.
15 Jun 2012
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Parlamentswahl
Argentinien
Falklandinseln
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