# taz.de -- Keine Ermittlungen gegen Niebel: Teppich-Schmuggel bleibt straffrei | |
> Die Staatsanwaltschaft wird in der Teppich-Affäre nicht gegen Dirk Niebel | |
> ermitteln. Der Bundesentwicklungsminister habe nicht vorsätzlich | |
> gehandelt. | |
Bild: Nicht strafbar gehandelt, findet die Justiz: Entwicklungsminister Dirk Ni… | |
POTSDAM afp | Die Staatsanwaltschaft Potsdam verzichtet in der sogenannten | |
Teppich-Affäre auf ein Ermittlungsverfahren gegen | |
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP). | |
Die Prüfungen hätten keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für das | |
Vorliegen einer verfolgbaren Straftat ergeben, teilte die | |
Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Den bisherigen Erhebungen zufolge habe | |
Niebel nicht vorsätzlich mit dem Ziel der Steuerhinterziehung oder | |
Steuerhehlerei gehandelt, hieß es in der Begründung. | |
Niebel hatte den Teppich im März bei einem Besuch in Afghanistan privat | |
erworben und ihn vom Bundesnachrichtendienst (BND) nach Deutschland bringen | |
lassen. Der Teppich wurde zunächst nicht verzollt. Deswegen hatte die | |
Justiz geprüft, ob dies eine versuchte Steuerhinterziehung darstellen | |
könne. | |
Diesen Tatbestand sah die Staatsanwaltschaft nicht erfüllt: Niebel habe | |
nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen annehmen können, dass | |
Mitarbeiter seines Hauses oder „sonstige Bedienstete | |
(Bundesnachrichtendienst)“ die erforderlichen Formalitäten veranlasst | |
hätten. | |
Der Streit über die zollrechtlichen Absprachen zu dem Teppich-Import ist | |
nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft ebenfalls kein Beleg für ein | |
vorsätzliches strafbares Handeln Niebels. BND und Entwicklungsministerium | |
hatten Berichten zufolge unterschiedliche Ansichten dazu, wer die | |
Einfuhrformalitäten für den Teppich übernehmen wollte. | |
27 Jun 2012 | |
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