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# taz.de -- Manager reagiert auf Manipulationsskandal: Chef der Barclays-Bank t…
> Es gehe um den Ruf der Bank. Nach dem Verwaltungsratschef ist auch Bob
> Diamond, der Vorstandsvorsitzende der britischen Großbank Barclays,
> zurückgetreten.
Bild: Voller Sorge um die Barclays-Bank: Top-Manager Bob Diamond.
LONDON dapd | Der Vorstandsvorsitzende der britischen Großbank Barclays ist
am Dienstag mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Der Manager Bob Diamond
beugte sich damit dem zunehmenden Druck von Politik und Medien nach einem
Manipulationsskandal. Um die Suche nach einem Nachfolger werde sich der
bereits am Montag zurückgetretene Verwaltungsratschef Marcus Agius bemühen,
teilte das Kreditinstitut in London mit.
Der externe Druck habe ein Niveau erreicht, das dem Ruf der Bank zu schaden
drohe, und das könne er nicht zulassen, sagte Diamond. Er sei sehr
enttäuscht, dass der Eindruck, der durch die Ereignisse der vergangenen
Woche von Barclays und dessen Mitarbeitern entstanden sei, nicht weiter von
der Realität entfernt sein könnte.
Der 60-jährige Manager kündigte zugleich an, trotz seines Rücktritts am
(morgigen) Mittwoch vor einer Gruppe von britischen Abgeordneten die
Position der Bank in dem Skandal darzulegen. Sowohl der Vizepremierminister
Nick Clegg als auch der Oppositionsführer Ed Miliband hatten zuletzt die
lauter werdenden Forderungen nach einem Rücktritt Diamonds unterstützt. Die
Barclays-Aktie legte nach der Ankündigung vom Dienstag in der ersten halben
Stunde nach Handelsbeginn um 1,3 Prozent zu.
Die Behörden in Großbritannien und den USA hatten in der vergangenen Woche
gegen Barclays eine Geldstrafe in Höhe von 453 Millionen Dollar (360
Millionen Euro) verhängt, weil die Bank zur Festlegung des Londoner
Referenzzinssatzes (LIBOR) zwischen 2005 und 2009 falsche Daten angegeben
haben soll. Damit wollte sie offenbar ihre Finanzlage als besser
darstellen. Wegen eines ähnlichen Vorgehens wird in mehreren Ländern gegen
weitere weltweit tätige Banken ermittelt.
## Erstellung eines Verhaltenskodexes für Mitarbeiter
Der Verwaltungsratsvorsitzende Agius hatte am Montag erklärt, er trage die
Verantwortung als „oberster Hüter des Rufes der Bank“. Agius werde seinen
Posten räumen, sobald für ihn ein Nachfolger gefunden sei, sagte ein
Sprecher der Bank. Mit einer internen Aufarbeitung der Vorfälle sowie mit
der Erstellung eines künftig für alle Mitarbeiter des Unternehmens
geltenden Verhaltenskodex wurde nach Firmenangaben der unabhängige Direktor
Michael Rake beauftragt.
Das britische Betrugsdezernat teilte am Montag mit, wegen der
Manipulationen werde die Einleitung eines Strafverfahrens geprüft. Zwar sei
das Thema komplex, doch hoffe man, binnen eines Monats eine Entscheidung
treffen zu können.
3 Jul 2012
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