Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Der verurteilte Fußballer Breno: Der zündelnde Profikicker
> Ex-Bayern Innenverteidiger Breno wurde wegen schwerer Brandstiftung
> verurteilt - das vorläufige Ende einer einst viel versprechenden
> Fußballkarriere.
Bild: Verurteilter Fußballer: Breno hat im September 2011 die von ihm gemietet…
Bevor Richterin Rosi Datzmann die entscheidenden Sätze sprach, betrug der
Marktwert des Profifußballers Breno noch eine Million Euro. Vor ein paar
Jahren war er dem FC Bayern sogar 12 Millionen wert.
Nach dem gestrigen Schuldspruch durch das Münchner Landgericht dürfte sich
so schnell kein Fußballmanager mehr für diese Zahlen interessieren. Der
ehemalige Innenverteidiger des FC Bayern München ist wegen schwerer
Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten
verurteilt worden.
Die Richterin sah es als erwiesen an, dass der 22-jährige Brasilianer in
der Nacht auf den 20. September 2011 seine gemietete Villa im Münchner
Vorort Grünwald angezündet hat. Der Haftbefehl gegen ihn wurde wieder in
Kraft gesetzt. Breno wird wohl nach zweieinhalb Jahren Haft in Deutschland
in seine brasilianische Heimat überführt. Der avisierte Wechsel zu Lazio
Rom ist damit vom Tisch. Ob es den Fußballer Breno je wieder geben wird,
ist fraglich.
Als „Weltklasse-Verteidiger“ hatte der FC Bayern den damals 19-Jährigen
2008 vom FC São Paulo verpflichtet, doch auf Betriebstemperatur kam der
Brasilianer im ständig übertemperierten Umfeld des deutschen Rekordmeisters
nie, auch wegen vieler Verletzungen.
## „Satan hatte von seinem Körper Besitz ergriffen“
Doch wer es als Sportjournalist wagte, nach nur 33 Ligaspielen in vier
Spielzeiten die Sinnfrage in Sachen Breno zu stellen, konnte sich eines
gewaltigen Anpfiffs durch Bayern-Boss Uli Hoeneß gewiss sein. Der wacht
seit Jahr und Tag wie eine Glucke über seine Spieler, doch den Brasilianer
bekam auch er nie in den Griff.
Eine undurchsichtige Rolle in der Causa Breno spielt auch seine Gattin. Im
Prozess sagte sie über ihren Mann: „Breno hatte an dem Abend viel
getrunken, hat sich dabei in einen anderen Menschen verwandelt. Satan hatte
schon von seinem Körper Besitz ergriffen. Er war nicht mehr er selbst.“
Erstmals im ganzen Prozess sprach er nun am letzten Tag: „Ich möchte mich
für diese Nacht entschuldigen – beim FC Bayern und auch beim Besitzer des
Hauses, der sein Eigentum verloren hat.“ Er entschuldigte sich auch bei
seiner Familie und seinen Kindern. Das Urteil nahm er unter Tränen
entgegen.
4 Jul 2012
## AUTOREN
Thomas Becker
## TAGS
Felix Magath
AS Rom
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kolumne Pressschlag: Nüchtern macht das keinen Spaß
Englands Altstürmer Wayne Rooney ist plötzlich so populär wie schon lange
nicht mehr. Der Grund? Ein veritabler Vollrausch.
Rechte Fangewalt in Italien: Eine bizarre Kneipenkeilerei
Bei Lazio Rom wird Antisemitismus toleriert. Verbindet dieser gar mit dem
Erzfeind AS Rom? Die Attacke auf Tottenham-Anhänger wirft etliche Fragen
auf.
Der Fall Breno: "Weltklasseverteidiger" in Not
Bayerns Abwehrspieler wird nach wie vor der Brandstiftung beschuldigt.
Deswegen darf er wahrscheinlich auch nicht mit ins Trainingslager nach
Katar fahren.
7. Spieltag Fußball-Bundesliga: Bayern sucht Herausforderung
Gegen Leverkusen konnte sich Arjen Robben beim 3:0-Erfolg des FC Bayern
erholen. Probleme bereitet dem Verein derzeit nur die Staatsanwaltschaft im
Fall Breno.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.