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# taz.de -- UN-Sicherheitsrat verlängert Sudanmission: „Schlimmste humanitä…
> Die Situation in den südsudanesischen Flüchtlingslagern ist katastrophal,
> Besserung ist nicht in Sicht. Derweil hat der Sicherheitsrat der UN seine
> Friedensmission verlängert.
Bild: Im südsudanesischen Lager Jaman befinden sich rund 30.000 Flüchtlinge.
NEW YORK dapd/dpa | Kurz vor dem Jahrestag der Unabhängigkeit des Südsudans
hat der Weltsicherheitsrat das Mandat für die Friedensmission in dem noch
immer instabilen Land verlängert.
Das Gremium rief die vor Ort stationierten internationalen Truppen in einer
am Donnerstag (Ortszeit) in New York verabschiedeten Resolution auf, die
Sicherheitslage in der Region weiter zu verbessern. Den Südsudan selbst
ermahnte der Rat, mehr Verantwortung für den Schutz der Zivilbevölkerung zu
übernehmen.
Nach der Unabhängigkeit des Südsudans vom Sudan am 9. Juli des vergangenen
Jahres genehmigte der UN-Sicherheitsrat die Entsendung von bis zu 7.000
Militärkräften und 900 internationalen Polizisten, zusätzlich zu zivilen
Mitarbeitern der Vereinten Nationen wie Menschenrechtsexperten. Die
Loslösung vom Norden wurde auch als Schlussstrich unter einen
jahrzehntelangen Bürgerkrieg gefeiert, in dessen Verlauf etwa zwei
Millionen Menschen ums Leben kamen.
Im Streit um den Grenzverlauf und die Verteilung der Öleinnahmen kommt es
zwischen dem Südsudan und dem Sudan allerdings immer wieder zu neuen
Kämpfen. Insbesondere in der Grenzregion Abjei lieferten sich Soldaten der
beiden Länder in den vergangenen Monaten Gefechte mit zum Teil vielen
Toten.
## Fünf Millionen Menschen hungern
Der UN-Flüchtlingskommissar António Guterres warnte am Mittwoch, dass sich
die humanitäre Lage im Südsudan weiter zuspitze. Die Hilfsorganisation
Oxfam berichtet, dass der Südsudan vor dem „wirtschaftlichen Zusammenbruch“
und der „schlimmsten humanitären Krise seit dem Ende des Krieges 2005“
stehe. Angesichts der dramatischen Etatverluste des Staates seien dringend
notwendige Infrastrukturmaßnahmen wie der Bau von Straßen, Schulen und
Kliniken gestoppt worden. Die Hälfte der rund zehn Millionen Einwohner sei
von Hunger bedroht.
„Ärzte ohne Grenzen“ verwies auf die bedrohlich wachsende Not der etwa
30.000 Menschen im Flüchtlingslager Jaman im Südsudan. Schon jetzt würden
täglich neun Kinder sterben, teilte die Organisation am Donnerstag in
Berlin mit. Das seien doppelt so viel wie in vergleichbaren Lagern. Das
Trinkwasser sei kontaminiert, Teile der Lager überflutet, so auch die
Latrinen.
Das Hochwasser führt zu weiteren Verunreinigungen des Wassers. Immer mehr
Menschen erkranken, berichtet die Organisation. Auch die Zahl der
Malariafälle nimmt zu. Insgesamt sind etwa 120.000 Menschen im Südsudan
seit Ende 2011 vor den Kämpfen im Grenzgebiet zum Sudan geflohen.
6 Jul 2012
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Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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