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# taz.de -- Schiedsgericht-Anhörung im Fall Armstrong: Eine schwere Etappe dro…
> Lance Armstrongs Hoffnungen auf ein schnelles Ende seines
> Dopingverfahrens bleiben unerfüllt. Ausgerechnet sein Ex-Teamchef
> Bruyneel ermöglicht nun ein Schiedsgerichtverfahren.
Bild: Champagner werden diese beiden Herren wohl so schnell nicht mehr zusammen…
CAP D'AGDE dpa | Lance Armstrong hat im laufenden Dopingverfahren einen
weiteren Rückschlag erlitten. Nach den heftigen Anschuldigungen durch die
amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA wird es zur Anhörung vor einem
Schiedsgericht kommen, bei dem voraussichtlich auch erstmals Beweise
offengelegt und Belastungszeugen gehört werden.
Diesen Schritt erzwang ausgerechnet Armstrongs ehemaliger Teamchef Johan
Bruyneel, der in der Causa ebenfalls angeklagt ist und gegen die
Doping-Vorwürfe nun Protest eingelegt hat. Über das weitere Vorgehen und
eine mögliche lebenslange Sperre entscheidet ein Sportgericht. Armstrongs
Hoffnungen auf ein schnelles Ende des Verfahrens haben sich damit vorerst
nicht erfüllt.
„Ich kann bestätigen, ein Schiedsgerichtsverfahren verlangt zu haben und
die Anschuldigungen der USADA anzufechten“, teilte der Belgier am Samstag
auf seiner Homepage mit. Die USADA hatte kurz zuvor ihrerseits über den
Schritt informiert. Bruyneel, der auf seine Teilnahme bei der diesjährigen
Tour de France verzichtete, hofft bei der Anhörung auf die Bestätigung,
„dass es bei dem Fall nie so weit hätte kommen dürfen“, schrieb er weiter.
Armstrong, Bruyneel sowie vier weitere Ärzte und Betreuer der früheren
Teams US Postal und Discovery Channel waren im Juni von der USADA angeklagt
worden. Drei von ihnen – darunter der als „Dottore EPO“ bekannte
italienische Mediziner Michele Ferrari – ließen nach jüngsten Angaben der
Agentur eine Einspruchsfrist ablaufen.
## Prozess kann für Armstrong fatale Folgen haben
Von dem ganzen Verfahren will Ferrari nun aber nichts wissen: Er sei weder
offiziell über die Anschuldigungen informiert worden, noch sei er überhaupt
in irgendwelche Doping-Praktiken involviert gewesen, verkündete der frühere
Armstrong-Arzt auf seiner Homepage.
Für Ex-Radstar Armstrong könnte ein Prozess fatale Folgen haben – neben
einer lebenslangen Sperre und der Aberkennung seiner Siege bei der Tour der
France droht ihm auch die endgültige Brandmarkung als Doper. Der
Rekordsieger bei der Frankreich-Rundfahrt hat jegliche Manipulation stets
bestritten. Einige seiner Ex-Teamkollegen, die die USADA wohl vor Gericht
zitieren wird, behaupten das Gegenteil.
Derzeit ist bei einem Amtsgericht in seiner Heimatstadt Austin eine Klage
Armstrongs auf Einstweilige Verfügung anhängig. Der Texaner will die USADA
zwingen, das Verfahren gegen ihn abzubrechen. Der momentan gesperrte
Sportler – der nach seiner Rad-Karriere bei Triathlon-Wettkämpfen starten
wollte – argumentiert, die Agentur habe nicht die Kompetenz, ihn zu
sanktionieren.
Zuletzt hatte die Causa Armstrong auch US-Politiker auf den Plan gerufen.
Der Kongressabgeordnete Jim Sensenbrenner stellte das Vorgehen der USADA
und die Folgen für Steuerzahler infrage. Sein Kollege – der ehemalige
Präsidentschaftskandidat – John McCain versprach der Agentur im Verfahrern
dagegen „volle Unterstützung“.
14 Jul 2012
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