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# taz.de -- Hausdurchsuchungen wegen Schlecker-Pleite: Mit Rabatt ist nicht zu …
> In Stuttgart hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen
> Anton Schlecker eingeleitet. Es besteht der Verdacht auf Untreue und
> Insolvenzverschleppung.
Bild: Im Fokus der Ermittler: Anton Schlecker.
STUTTGART taz | Die Schlecker-Pleite hat ein juristisches Nachspiel. Wie
die Staatsanwaltschaft Stuttgart mitteilte, hat sie Ermittlungen gegen 14
Personen aufgenommen, darunter nach taz-Informationen Firmengründer Anton
Schlecker. Es besteht der Verdacht der Untreue, Insolvenzverschleppung und
des Bankrotts.
Am Mittwoch durchsuchten Mitarbeiter des baden-württembergischen
Landes-kriminalamts Wohnungen und Geschäftsräume. Rund 160 Ermittler
führten Razzien in sieben Bundesländern durch. Sie durchsuchten insgesamt
18 Wohnungen und 4 Geschäftsräume mit Schwerpunkt Baden-Württemberg,
darüber hinaus Räumlichkeiten in Berlin, Bayern, Hessen, Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen und Sachsen.
Nachdem die Drogeriekette mit Sitz im baden-württembergischen Ehingen über
mehrere Jahre Verluste geschrieben hatte, hatte sie Anfang des Jahres
Insolvenz angemeldet. Bis Juni hatte der Insolvenzverwalter vergeblich
versucht, einen neuen Investor zu finden.
Ende des Monats folgte schließlich das endgültige Aus, etwa 25.000
MitarbeiterInnen verloren ihren Job. Wie bei Insolvenzen üblich, hatte die
Staatsanwaltschaft vor einigen Wochen eine routinemäßige Prüfung
aufgenommen. „In unserer Vorprüfung hat sich ein Anfangsverdacht
bestätigt“, sagte Staatsanwältin Claudia Krauth jetzt.
## Berichte über Vermögenverschiebungen
Zwar könne Anton Schlecker als eingetragener Kaufmann bei Schlecker selbst
nicht wegen einer Insolvenzverschleppung bestraft werden. Allerdings gelte
das Insolvenzrecht für die Tochtergesellschaften Ihr Platz und Schlecker
XL, für die er ebenfalls verantwortlich war.
Strafbar gemacht hätte sich Schlecker, sollte er den Insolvenzantrag zu
spät gestellt haben, obwohl er die Pleite hat kommen sehen. Auch hatte es
immer wieder Berichte über Vermögensverschiebungen Schleckers vor der
Insolvenzanmeldung gegeben.
So soll der Firmengründer, der mit seinem Privatvermögen haftet, nach
Medienberichten kurz vor der Anmeldung der Insolvenz eine wertvolle
Immobilie verkauft und das Privathaus seiner Frau übertragen haben, womit
diese nicht in die Insolvenzmasse fielen. Darauf bezieht sich nun der
Verdacht auf Bankrott, was laut Gesetz mit bis zu fünf Jahren Gefängnis
bestraft werden kann.
18 Jul 2012
## AUTOREN
Nadine Michel
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