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# taz.de -- Reaktionen auf Gabriels Bankenschelte: „Billiger Populismus“
> An den Thesen des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel zu den Banken scheiden
> sich die Geister. Schäuble sieht „billigen Populismus“, die Linke
> hingegen will mehr davon.
Bild: Wer hat denn da rechts was zu vermelden? – Sigmar Gabriel erntet Kritik…
BERLIN dpa/dapd | Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat dem
SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel wegen dessen Bankenschelte „billigen
Populismus“ vorgeworfen.
Gabriel werde „der Komplexität des Themas nicht gerecht, vor allem, wenn
man die laxe Bankenregulierung der Vergangenheit unter SPD-Verantwortung
bedenkt“, sagte Schäuble der Bild-Zeitung. Es könne keine Rede davon sein,
dass das Bankenwesen in Deutschland außer Kontrolle geraten sei. Schäuble
räumte allerdings ein, dass es „Exzesse und Fehlverhalten“ gegeben habe.
„Dagegen sind wir vorgegangen.“
Auch Linke-Chef Bernd Riexinger kritisiert die Banken-Schelte des
SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel als unglaubwürdig. Der Sozialdemokrat übe
jetzt „schwere Banken-Schimpfe“, obwohl die SPD immer wieder zur
Deregulierung beigetragen und für Banken-Rettungspakete gestimmt habe,
sagte Riexinger am Montag in Berlin.
Inhaltlich seien Gabriel Äußerungen zwar zu begrüßen, schließlich habe
dieser sogar Formulierungen der Linken übernommen, doch die Bürger müssten
sich „in gewissem Sinne veräppelt vorkommen“.
Gabriel hatte die Banken in einem Thesenpapier der Erpressung, der Beihilfe
zur Steuerhinterziehung sowie der Abzocke und Manipulation bezichtigt. Die
Geldhäuser würden Staaten erpressen, die Politik diktieren, unanständige
Gehälter zahlen sowie ihre Kunden abzocken und riskant mit dem Geld ihrer
Sparer spekulieren.
Aus seiner eigenen Partei erhielt Gabriel Zustimmung zu seinem
Thesenpapier. „Es ist eine prägnante Zusammenfassung, die die Enttäuschung
vieler an der Finanzindustrie ausdrückt“, sagte SPD-Fraktionsvize Joachim
Poß dem Handelsblatt. Es sei die Aufgabe des SPD-Vorsitzenden,
„Positionslichter für die Partei zu setzen“.
Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes
Kahrs, sagte der Zeitung, Gabriels Thesenpapier zeige den notwendigen
Handlungs- und Umsteuerungsbedarf auf. Gesellschaft und Staat müssten die
„hemmungslose Selbstbedienungsmentalität einiger bekämpfen“. Es gehe
allerdings nicht um Wahlkampf gegen Banken, „es geht hier darum,
Fehlentwicklungen zu korrigieren“.
23 Jul 2012
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