# taz.de -- Es war einmal... Olympia: Der Judoka Anton Geesink | |
> 1964 holten die Japaner im Judo Gold in fast allen Gewichtsklassen – nur | |
> in einer nicht. In der offenen Klasse stand der 102-Kilo-Niederländer | |
> Anton Geesink im Weg. | |
Bild: Judoka Anton Geesink versaute den Japanern den umfassenden Triumph | |
Judo 1964 ins Programm zu nehmen war nichts als ein Zugeständnis des IOC | |
ans Gastgeberland Japan. Alles war bereitet für den umfassenden Erfolg der | |
Athleten der Gastgebernation: eine Halle für 14.000 Zuschauer errichtet, | |
der Ring mit Tatami, der traditionellen Matte aus Reisstroh, ausgelegt. Im | |
Leicht-, Mittel- und Schwergewicht holten die Japaner dann auch Gold. | |
Für den umfassenden Triumph fehlte nur noch der Sieg von Akio Kaminaga im | |
Finale der Offenen (Gewichts-)Klasse. Doch ihm entgegen standen 102 | |
Kilogramm Körpermasse, verteilt auf die 1,98 Meter Körperlänge. Die des | |
Niederländers Anton Geesink! Er war kein echter Außenseiter. Drei Jahre | |
zuvor wurde er als erster Nichtjapaner Weltmeister in seiner Disziplin. | |
Mit einem perfekten Wurf, einem lupenreinen Ippon, zwirbelte Geesink seinen | |
Gegner auf die Matte und wurde zu einem der Helden dieser Spiele. Für die | |
anschließende Stimmung in Japan kennzeichnend waren Gerüchte, Geesinks | |
Kontrahent Kaminaga hätte aus Scham über seine Niederlage Harakiri | |
begangen. Es war nur ein Schauermärchen, Kaminaga machte später Karriere | |
als Direktor in der Stahlindustrie. | |
Geesink war fortan als Volksheld beschäftigt. In Utrecht wohnte der | |
zweimalige Welt-, elfmalige Europameister und Träger des zehnten Dan. In | |
der Anton Geesinkstraat betreute er Kinder in seiner eigenen Judoschule. Er | |
starb hochverehrt 2010. | |
3 Aug 2012 | |
## AUTOREN | |
Erik Peter | |
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