Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Es war einmal... Olympia: Der Schlagmann, der nicht mehr wollte
> Bahne Rabe war ein großartiger Ruderer. 1988 in Seoul gewann er mit dem
> Achter die Goldmedaille. Den Kampf gegen die innere Leere aber verlor er.
Bild: Bahne Rabe (ganz links) im Viererboot bei seinem letzten Wettbewerb, der …
Er war der Stärkste von allen, der Schlagmann des Achters. Bahne Rabe
drückte im Ergometertest auf der Rudermaschine 460 Watt, die anderen nur
400.
Bahne gewann 1988 in Seoul die Goldmedaille mit seinen Teamkollegen. Alle
freuten sich, nur Rabe nicht. Auf den Siegerfotos blickt er unbeteiligt. Er
konnte sich quälen, genießen konnte er nicht. Später bei der
feuchtfröhlichen Feier im olympischen Dorf rennt er scheinbar unmotiviert
mit dem Kopf gegen die Wand. Einmal, zweimal. Wolfgang Maennig, im Achter
hinter ihm postiert, packt ihn.
„Noch heute denke ich fast täglich an Bahne“ , sagt er. Rabe war anders,
das begriffen seine Kameraden früh. Er redete kaum, hatte merkwürdige
Schrullen. Aber das alles spielte keine große Rolle, denn er ruderte ja
fantastisch. Dass er sich systematisch zu Tode hungern würde, ahnte damals
keiner.
„Er hatte so lange trainiert, bis er stark genug war, um sich selbst zu
vernichten“ , schreibt Evi Simeoni in ihrem halbfiktiven Roman „Schlagmann�…
über den Protagonisten, der niemand anderes ist als Rabe. Sie beschreibt
seinen Kampf gegen die innere Leere, seine krankhafte Fixierung aufs Essen.
Er zählt jede Kalorie.
Bahne Rabe starb im August 2001. Er wurde nur 37 Jahre alt.
31 Jul 2012
## AUTOREN
Markus Völker
## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
## ARTIKEL ZUM THEMA
Es war einmal... Olympia: Das Blutbad von Melbourne 1956
Im Wasserball-Halbfinale trifft Ungarn auf die UdSSR – die „Unterdrückten�…
gegen die „Unterdrücker“. Es wird das aggressivste Spiel der
Olympiageschichte.
Es war einmal... Olympia: Dick Fosbury springt rückwärts
Bis 1968 sprangen Hochspringer mit dem Bauch zur Latte. Dann kamen die
Olympischen Spiele in Mexiko und Dick Fosbury revolutierte den Sport.
Es war einmal... Olympia: Palästina, zum ersten Mal
„Erster!“ Nur wenige Menschen können das behaupten. Majid abu Marahil kann.
Er war der erste palästinensische Sportler der an den Olympischen Spielen
teilnehmen durfte.
Es war einmal... Olympia: Der Judoka Anton Geesink
1964 holten die Japaner im Judo Gold in fast allen Gewichtsklassen – nur in
einer nicht. In der offenen Klasse stand der 102-Kilo-Niederländer Anton
Geesink im Weg.
Gold für den Deutschlandachter: 5:48,75 Minuten blanke Nerven
Geschafft! Erstmals seit den Spielen von Seoul 1988 holt das deutsche
Mythosboot die Goldmedaille. Das Protokoll des Rennens im Sekundentakt.
Olympia – Rudern: Gold für deutsche Ruderer
Der Deutschland-Achter holt sich olympisches Gold, die taz trifft sich zum
Ruder-Rudelgucken und dem ZDF-Reporter brennen die Schenkel.
Es war einmal... Olympia: Der Bayer mit der Flinte
Wie Konrad Wirnhier sich den Druck wegschoss und das Finale dahoam gewann.
Es war einmal... Olympia: Die härteste Sissy der Welt
Bei den Spielen 1988 wurde Greg Louganis zum Nationalheld der USA. Der
Turmspringer holte in Seoul sein viertes Gold, obwohl er zuvor mit dem Kopf
aufs Brett geknallt war.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.