# taz.de -- Verbindungsbüro soll UN-Mission ersetzen: Neuer Sondergesandter | |
> Die UNO will auch ohne Beobachter weiter in Syrien Präsenz zeigen. Dafür | |
> wird der algerische Außenminister zum Sondergesandten ernannt. | |
Bild: Auch wenn die Mission gescheitert ist, soll die UNO weiter in Syrien prä… | |
New York dapd | Die Vereinten Nationen stellen sich nach dem vom | |
Sicherheitsrat eingestandenen Scheitern ihrer Beobachtermission neu für | |
eine Konfliktlösung in Syrien auf. Ein Verbindungsbüro soll der am Sonntag | |
endenden Mission nachfolgen, teilte der stellvertretende Generalsekretär | |
für Friedenseinsätze, Edmond Mulet, am Donnerstag in New York mit. Russland | |
berief für Freitag ein Treffen der sogenannten Syrien-Aktionsgruppe im | |
UN-Hauptsitz ein, die bisher nur einmal im Juni in Genf getagt hat. | |
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon setzt sich zudem dafür ein, mit einem | |
Nachfolger für den zurückgetretenen Syrien-Sondergesandten Kofi Annan | |
Präsenz in Syrien zu zeigen. Dafür ist der frühere algerische Außenminister | |
Lakhdar Brahimi vorgesehen. Eine offizielle Mitteilung, dass er den Posten | |
übernimmt, gab es zunächst nicht. | |
Aus UN-Kreisen verlautete, Brahimi wolle zunächst vom Sicherheitsrat ein | |
Signal der Unterstützung. Was das genau sein solle, blieb unklar. Ban | |
erklärte, er arbeite auf die Etablierung „einer effektiven und flexiblen | |
Präsenz der Vereinten Nationen in Syrien hin“. Mulet sagte, er erwarte eine | |
Mitteilung über einen Nachfolger Annans „sehr bald“. Annan scheidet am 31. | |
August offiziell aus seinem Amt. | |
Die UN-Beobachtermission endet am kommenden Sonntag, nachdem der | |
Sicherheitsrat ihr Mandat nicht verlängerte. Sie bestand aus 101 | |
Beobachtern und 72 Zivilangestellten. Wegen des Bürgerkriegs waren sie seit | |
Mitte Juni meist in ihren Hotels geblieben. Das neue Verbindungsbüro der UN | |
in Syrien soll 20 bis 30 Mitarbeiter haben. | |
Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin sagte, auch der Iran und | |
Syrien sollten an den Beratungen der Syien-Aktionsgruppe teilnehmen, die im | |
Juni in Genf Richtlinien für einen politischen Übergang in Syrien | |
ausarbeitete. Ihr gehören die fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder | |
China, Frankreich, Großbritannien, Russland und USA sowie die Türkei, Irak, | |
Kuwait, Katar und die EU an. | |
Tschurkin sagte, Ziel des Treffens sei, „einen gemeinsamen oder parallelen | |
Appell an alle syrischen Konfliktparteien“ zu erlassen, „die Gewalt so | |
schnell wie möglich zu beenden“. Sowohl syrische Regierung als auch | |
Opposition sollten Vertreter benennen, die eine politische Lösung | |
aushandeln. | |
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) bedauerte das bevorstehende | |
Ende der UN-Beobachtermission in Syrien. Die Umstände in dem Land hätten | |
eine Verlängerung unmöglich gemacht, erklärte Westerwelle am | |
Donnerstagabend. „Wichtig ist jetzt, dass es auch weiter eine Präsenz der | |
Vereinten Nationen in Syrien geben wird“, sagte er. | |
17 Aug 2012 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Syrien | |
Schwerpunkt Syrien | |
Schwerpunkt Syrien | |
Schwerpunkt Syrien | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Lakhdar Brahimi wird Syrien-Gesandter: Die Wunderwaffe der UN | |
Kofi Annans Nachfolger als Syrien-Gesandter der UN wird der algerische | |
Diplomat Lakhdar Brahimi. Er hat gute Kontakte zu den Golfmonarchen und | |
gilt als „Superpragmatist“. | |
Kommentar UNO-Mission in Syrien: Endlose Heuchelei | |
Die UNO zieht ihre Beobachter aus Syrien ab. Egal – das schwache Mandat | |
macht die Mission ohnehin zur Farce. Das Blutvergießen wird unvermindert | |
weitergehen. | |
UN-Beobachtermission wird nicht verlängert: Verbindungsbüro wird eingerichtet | |
Nach der Entscheidung die Beobachtermission in Syrien nicht zu verlängern, | |
beschließt der UN-Sicherheitsrat vor Ort eine zivile Vertretung | |
einzurichten. Diese soll helfen den Konflikt zu beenden. | |
Krieg in Syrien: Vizepräsident setzt sich ab | |
Der syrische Vizepräsident Faruk al-Schara hat die Seiten gewechselt, | |
meldet Al-Arabija. Damit wird die Unterstützung für das Regime Assads immer | |
bröckeliger. | |
Bericht des UN-Menschenrechtsrates: Assad-Truppen brutaler als Rebellen | |
Die schwersten Kriegsverbrechen in Syrien werden von den Regierungstruppen | |
und den Schabiha-Milizen verübt. Zu diesem Ergebnis kommt der | |
Expertenbericht der UNO. |