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# taz.de -- Bürgerkrieg in Syrien: Berichte über neues Massaker
> Die syrische Opposition berichtet von einem neuen Massaker: Nach der
> Einnahme von Daraja durch die Armee seien dort über 200 Leichen gefunden
> worden.
Bild: Kämpfe in Damaskus.
AMMAN rtr | Die syrische Opposition hat der Regierung von Präsident Baschar
al-Assad am Sonntag ein Massaker mit Dutzenden Toten nahe der Hauptstadt
Damaskus vorgeworfen. Nach der Einnahme des sunnitischen Arbeitervorortes
Daraja durch die Armee seien dort in Häusern und Kellern mehr als 200
Leichen gefunden worden, sagten Aktivisten.
Viele seien regelrecht hingerichtet worden. Die staatlichen Medien
berichteten, die Armee habe Terrorgruppen aus Daraja vertrieben. Eine
Überprüfung der Angaben aus Syrien ist nicht möglich, da unabhängige Medien
kaum Zugang haben.
„Assads Armee hat in Daraja ein Massaker angerichtet“, sagte der
Oppositionelle Abu Kinan der Nachrichtenagentur Reuters per Telefon.
Innerhalb einer Stunde seien dort 122 Leichen entdeckt worden. Er habe
miterlebt, wie ein achtjähriges Mädchen von einem Scharfschützen getroffen
worden sei, als ihre Familie im Auto fliehen wollte. Sie sei in einem
Behelfskrankenhaus gestorben.
Die Aufständischen verbreiteten Videoaufnahmen, auf denen zahlreiche
Leichen von jungen Männern zu sehen sind, die auf dem Fußboden der
Abu-Suleiman-al-Darani-Moschee lagen. Bei vielen sind offenbar Schusswunden
zu sehen. Eine männliche Stimme spricht von mehr als 150 Leichen. Ursprung
und Zeitpunkt der Aufnahmen konnten nicht verifiziert werden.
## Daraja nach dreitägiger Offensive eingenommen
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur meldete: „Unsere heldenhaften
Streitkräfte haben Daraja von den Resten der bewaffneten Terrorgruppen
gesäubert“. Diese hätten „Verbrechen gegen die Söhne der Stadt begangen …
ihnen Furcht eingejagt“ sowie Sabotage begangen und öffentliches und
privates Eigentum zerstört.
Die Armee hatte Daraja nach einer dreitägigen Offensive eingenommen. Auch
in anderen sunnitischen Vororten von Damaskus wurde am Wochenende gekämpft.
Die oppositionellen Örtlichen Koordinations-Komitees erklärten, am Samstag
seien 440 Menschen im ganzen Land getötet worden. Die Aufständischen hatten
Ende Juli Teile der Hauptstadt eingenommen, waren später jedoch vom Militär
vertrieben worden. Seitdem sind die Rebellen offenbar wieder eingesickert,
ohne jedoch das offene Gefecht mit der Armee zu suchen.
Der Aufstand gegen Assad hält seit März 2011 an und ist inzwischen zu einem
Bürgerkrieg geworden. Dabei sind schätzungsweise 18.000 Menschen ums Leben
gekommen. Der Konflikt trägt religiöse Züge, da die Regierung von Alawiten
beherrscht wird, die Mehrheit der Bevölkerung jedoch Sunniten sind.
26 Aug 2012
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Schwerpunkt Syrien
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