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# taz.de -- Von Yahoo verraten: Dissident nach zehn Jahren frei
> Dissident Wang Xiaoning ist nach zehn Jahren aus der Haft entlassen
> worden. Die Zusammenarbeit von Yahoo mit den chinesischen Behörden hatte
> zu seiner Verhaftung geführt.
Bild: Nach zehn Jahren wurde der Dissident Wang Xiaoning aus der Haft entlassen.
PEKING afp/taz | Nach Verbüßung seiner zehnjährigen Haftstrafe ist der
chinesische Dissident Wang Xiaoning am Freitag aus dem Gefängnis entlassen
worden. Der 62-Jährige befinde sich „in einem guten geistigen und
körperlichen Zustand“, sagte Wangs Ehefrau Yu Ling der Nachrichtenagentur
AFP. Sie habe „die halbe Nacht“ auf einer Polizeiwache in der Hauptstadt
Peking auf ihn gewartet und sei nun „wirklich glücklich, dass mein Mann zu
Hause ist“.
Zugleich kritisierte Yu, Wang hätte nie ins Gefängnis geschickt werden
dürfen. „Er hat kein Verbrechen begangen, sondern nur seine Meinung
gesagt“, betonte sie.
Wang war im Jahr 2002 inhaftiert und ein Jahr später wegen Untergrabung der
Staatsmacht verurteilt worden, nachdem die Behörden ihn durch Informationen
des Internetunternehmens Yahoo als Autoren von regierungskritischen Essays
im Internet ausfindig gemacht hatten. In seinen Texten warb Wang für
demokratische Reformen und kritisierte die Ein-Partei-Politik der
Volksrepublik.
Sein Fall erregte internationale Aufmerksamkeit, da Yahoo die chinesischen
Behörden mit den entscheidenden Informationen versorgte.
Am 18. April 2007 klagte Xiaonings Frau Yahoo wegen
Menschenrechtsverletzungen an. Für Yahoo war der Fall ein PR-Desaster. Das
Unternehmen entschuldigte sich später für die Weitergabe der Informationen,
erklärte aber, dass die in Hongkong ansässige Yahoo Holdings dazu in China
verpflichtet gewesen sei. Yahoo zahlte Yu im Jahr 2007 eine Entschädigung.
31 Aug 2012
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Yahoo
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