# taz.de -- Erdbeben auf den Philippinen: Angst vor einem Tsunami | |
> Ein Erdbeben der Stärke 7,6 hat die Philippinen erschüttert. Aus Angst | |
> vor einem Tsunami haben die Behörden die Küstenbewohner zur Flucht | |
> aufgefordert. | |
Bild: Die Philippinen sind regelmäßig von Erdbeben und Unwettern betroffen. | |
MANILA dpa | Ein schweres Erdbeben hat die östlichen Philippinen | |
erschüttert. Die Behörden riefen die Küstenbewohner am Freitagabend | |
(Ortszeit) in sechs Provinzen zur Flucht auf. "Sie müssen sich alle | |
bewegen, schnell, ober ohne Panik", sagte die Wissenschaftlerin Janpa | |
Punongbayan vom Vulkanologie-Institut. Mindestens ein Mensch kam nach | |
ersten Angaben ums Leben. Straßen und Gebäude bekamen Risse, berichteten | |
lokale Behörden. | |
In Cagayan de Oro City löste das Beben eine Sturzflut aus, die einen | |
Menschen in den Tod riss, sagte Bürgermeister Vicente Emano im | |
Lokalfernsehen. "Sieben Häuser wurden mitgerissen, ein Haus wurde von einem | |
Erdrutsch verschüttet. Das Beben passierte nach Einbruch der Dunkelheit - | |
14.47 Uhr MESZ - so dass es schwierig war, einen Überblick zu bekommen. | |
"Wir werden die Menschen über Nacht in Notunterkünften behalten, um | |
sicherzustellen, dass sie in Sicherheit sind", sagte der Gouverneur der | |
Provinz Leyte, Carlos Jericho Petilla. | |
Das Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii löste Alarm für Indonesien und die | |
Philippinen aus. "Beben dieser Stärke haben das Potenzial, einen | |
zerstörerischen Tsunami auszulösen", teilte das für den Pazifik zuständige | |
Zentrum mit. Das Vulkanologie-Institut der Philippinen sprach von | |
möglicherweise zwei Meter hohen Wellen. Sie hätten die Küsten innerhalb von | |
zwei Stunden erreichen müssen. Überflutete Küstenregionen wurden aber | |
zunächst nicht gemeldet. Die Tsunami-Warnung für Japan, Taiwan und mehrere | |
pazifische Inselstaaten wurde nach kurzer Zeit aufgehoben. | |
Nach Angaben der US-Geologiebehörde (USGS) passierte das Beben 109 | |
Kilometer südöstlich des Küstenortes Guiuan, rund 600 Kilometer südöstlich | |
von Manila. Das Epizentrum lag rund 30 Kilometer unter dem Meeresboden. Die | |
Philippinen bestehen aus mehr als 7000 Inseln. Sie liegen am sogenannten | |
Feuerring um den Pazifik mit mehreren Subduktionszonen. Verschiebungen | |
entladen sich dort häufig mit Erdbeben und Vulkanausbrüchen. | |
Im April hatten zwei Beben der Stärke 8,6, und 8,2 die Westküste Sumatras | |
in Indonesien erschüttert. Wie durch ein Wunder gab es aber anders als bei | |
der verheerenden Tsunami-Katastrophe 2004 kaum Schäden. Experten erklärten | |
das damit, dass die Erde waagerecht bebte. Weihnachten 2004 hatte ein | |
schweres Beben meterhohe Killerwellen an der Küste Sumatras und rund um den | |
Indischen Ozean ausgelöst. Mehr als 230 000 Menschen kamen damals ums | |
Leben, unter ihnen mehr als 550 deutsche Touristen. Die US-Erdbebenwarte | |
hatte das Beben zunächst auf 7.9 geschätzt, revidierte die Angaben aber | |
später. | |
31 Aug 2012 | |
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