Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Vor der Wahl in den Niederlanden: Ein Drittel ist unentschlossen
> Bei den niederländischen Parlamentswahlen am Mittwoch dürfte es eng
> werden. Rechtsliberale und Sozialdemokraten liegen gleich auf.
Bild: Freut sich über günstige Prognosen für seine Sozialdemokraten: Spitzen…
DEN HAAG dpa | Die vorgezogene Parlamentswahl in den Niederlanden am
Mittwoch wird zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen der regierenden Rechtsliberalen
mit den Sozialdemokraten. Vor allem in Südeuropa erhofft man von der
künftigen Regierung in der Euro-Krise mehr Offenheit für die Positionen der
hoch verschuldeten Mittelmeerländer.
Die Minderheitsregierung war im Streit mit den Rechtspopulisten um die
Sparpolitik gescheitert. In den am Sonntag veröffentlichten Umfragen liegt
die sozialdemokratische Partei der Arbeit erstmals gleichauf mit der
rechtsliberalen VVD von Ministerpräsident Mark Rutte.
Beide könnten demnach jeweils 35 der 150 Sitze in der Zweiten Kammer des
Parlaments gewinnen. „Gut ein Drittel der Wähler sind noch unentschlossen“,
erklärte Wahlforscher Maurice de Hond am Sonntag. Doch von ihnen tendierten
deutlich mehr zu den Sozialdemokraten als zur VVD. Drei Tage vor der Wahl
verschärfte sich der Ton der Debatte.
Ministerpräsident Rutte warnte vor einem Sieg der Sozialdemokraten. „Das
ist eine Gefahr für die Niederlande“, sagte er. Dennoch wird eine Koalition
der beiden Widersacher immer wahrscheinlicher. Der Rechtspopulist Geert
Wilders nannte sie bereits „eine ausgemachte Sache“.
## Dramatische Verluste für die Christdemokraten erwartet
Rutte wies das zurück. „So eine Regierung ist sehr weit weg.“ Der
sozialdemokratische Spitzenkandidat Diederik Samsom lehnte Spekulationen
über eine Koalition ab. Ruttes christdemokratischer Koalitionspartner muss
nach den Umfragen mit dramatischen Verlusten rechnen und sich mit 13 Sitzen
begnügen.
Bei der Wahl 2010 hatten die Christdemokraten mit 21 Mandaten bereits eine
historische Niederlage erlitten. Die Sozialistische Partei, die wochenlang
als Mitfavorit galt, fällt weiter zurück. Sie kann aber mit 21 Mandaten
drittstärkste Kraft werden. Der Partei des Rechtspopulisten Wilders werden
Verluste von fünf ihrer 24 Sitze vorhergesagt.
Die bisherige Minderheitsregierung war im April nach knapp zwei Jahren
zurück getreten, nachdem Wilders ihr die Unterstützung entzogen hatte. Er
hatte ein Sparpaket von rund 20 Milliarden Euro abgelehnt.
9 Sep 2012
## ARTIKEL ZUM THEMA
Wahl in Niederlanden: „Wir wollen alles genau regeln“
Die Niederländer wählen: Das Land verlange nach einer Vision, meint die
Ökonomin Esther-Mirjam Sent. Stattdessen werden nur kurzfristige Lösungen
angeboten.
Kommentar Eurokrise in den Niederlande: Ein zweites Spanien?
Norden gut, Süden schlecht – dieses simple Schema der Eurokrise gilt nicht
mehr. Ausgerechnet die Niederlande haben abgewirtschaftet.
Krise in Niederlande und Belgien: Nun wird es in der zweiten Reihe eng
Die Niederlande und Belgien haben Probleme mit dem Sparkurs. Droht den
beiden Benelux-Staaten ein ähnliches Schicksal wie Spanien und Italien?
Neuwahlen in den Niederlanden: Alle sollen gemeinsam sparen
Der amtierende Ministerpräsident Mark Rutte fordert alle Parteien zu
gemeinsamem Handeln auf. Motto: Sparen, sparen, sparen. Neuwahlen gibt es
wohl im September.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.