# taz.de -- Streit der Woche: Der größte Feminist | |
> Kein anderer Mann setzt sich so stark für die Sache der Frauen ein, | |
> behauptet Gregor Gysi von sich selbst. Andere widersprechen. | |
Bild: Sieht sich selbst als Feminist: Gregor Gysi. Er war von Januar bis Juli 2… | |
„Männer können in der Regel keine Feministen sein“, meint Gregor Gysi. �… | |
kenne nur eine Ausnahme – mich selbst“, schreibt der ehemalige Frauen- und | |
Wirtschaftssenator Berlins im „Streit der Woche“ im Wochenendmagazin der | |
taz. | |
Sibylle Plogstedt, die Mitgründerin der feministischen Zeitschrift Courage, | |
fordert in ihrem Gastkommentar, dass weit mehr Männer zu Feministen werden. | |
Sie ist überzeugt: „Menschenrechte haben kein Geschlecht.“ Männer würden | |
sich aktiv für feministische Ziele einsetzen können – etwa für gleichen | |
Lohn oder eine Frauenquote. Plogstedt: „Und wenn männliche Feministen sich | |
weltweit für die Menschenrechte von Frauen einsetzten, würde klar: | |
Frauenrechte haben zwei Geschlechter. Und die doppelte Chance, die | |
Diskriminierung von Frauen zu beenden.“ | |
Ähnlich sieht es Elke Ferner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft | |
Sozialdemokratischer Frauen: „Es geht darum, bestehende Benachteiligungen | |
zu beseitigen und alte Rollenbilder zu überwinden. Jeder Mann, der diese | |
Ziele aktiv unterstützt, ist willkommen!“ Denn: „Um die männliche | |
Gesellschaft zu überwinden, brauchen wir weniger pseudomoderne | |
Antifeministinnen wie etwa Kristina Schröder und mehr echte Feministen!“ | |
Männer und Frauen, die Seite an Seite für den Feminismus eintreten? Die | |
29-jährige Bloggerin und Buchautorin Meredith Haaf findet das | |
unrealistisch: „Es wäre auch ein bisschen viel verlangt, schließlich geht | |
Feminismus einher mit dem Abbau herkömmlicher Männlichkeit mit all ihren | |
Bonusprogrammen.“ Sie fordert weniger: Männer sollten „einfach aufhören, | |
Frauen zu schlagen, Frauen zu vergewaltigen, Frauen zu ermorden, Frauen | |
wirtschaftlich und körperlich und seelisch auszubeuten und ihnen ihre | |
Rechte und ihre Freiheit zu verweigern.“ | |
Für taz.de-Leser Klaus Söndgen sollten Männer „auf jeden Fall eine | |
profeministische, antisexistische, antimisogyne Haltung haben und die | |
weibliche Perspektive immer in ihre Sicht auf die Welt mit einbeziehen.“ | |
Als Mann ein Feminist zu sein, sei jedoch zu einfach: „Sollen die Frauen | |
denn alles alleine machen? Uns Männern vielleicht auch noch das korrekte | |
Weltbild frei Haus liefern? Nein, so einfach dürfen wir uns die Sache nun | |
wirklich nicht machen.“ | |
Die sonntaz-Frage „Sollen Männer Feministen sein?“ diskutieren außerdem d… | |
Piratenpolitiker Markus Barenhoff, der Politologe Thomas Gesterkamp, die | |
frühere Vorsitzende von Pro Familia, Gisela Notz, und Gerrit Großkopf, der | |
die Frage auf Facebook kommentiert hat – in der sonntaz vom 22./23. | |
September. | |
22 Sep 2012 | |
## AUTOREN | |
Sebastian Gubernator | |
## TAGS | |
Missy Magazine | |
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