Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Fußball-Bundesliga Sonntagsspiele: Stillstand an der Weser
> Stuttgart kann in Bremen dank starker zweiter Halbzeit noch einen Punkt
> gewinnen. Hoffenheim stoppt gegen Hannover seine Niederlagenserie.
Bild: Spätes Tor: Cacau (rechts) schoss für Stuttgart in Bremen noch den Ausg…
BREMEN/SINSHEIM dpa | Mit einem Kraftakt hat der VfB Stuttgart eine erneute
Pleite in der Fußball-Bundesliga verhindert. Nach einem 0:2-Rückstand kamen
die Schwaben am Sonntagabend bei Werder Bremen noch zu einem 2:2 (0:2).
Martin Harnik (50.) und Cacau (81.) belohnten ihr Team mit ihren Treffern
für eine engagierte Leistung in der zweiten Halbzeit - auch wenn die
Stuttgarter nach ihrem zweiten Remis weiter auf ihren ersten Saisonsieg
warten und auf den vorletzten Tabellenplatz blieben.
Werder verspielte indes nach den Toren des Belgiers Kevin de Bruyne (23.)
und von Zlatko Junuzovic (34.) leichtfertig ihren zweiten Erfolg in dieser
Spielzeit, verpassten damit den Sprung ins Tabellen-Mittelfeld und sind
Elfter. In der Schlussphase wurde es noch einmal hitzig: Erst sah
VfB-Torschütze Harnik in der 88. Minute die Gelb-Rote Karte, dann musste
der Bremer Assani Lukimya mit glatt Rot in der Nachspielzeit vom Feld.
Dabei hatte es lange gut für die Gastgeber ausgesehen: Mit einem
Weltklasse-Tor hatte de Bruyne die Bremer in Front gebracht - es war der
100. Heimspiel-Treffer der Bremer gegen den VfB in der
Bundesliga-Geschichte. Die Chelsea-Leihgabe leitete seinen zweiten
Saisontreffer mit einem Doppelpass mit Nils Petersen ein und ließ
VfB-Keeper Sven Ulreich keine Chance. Auch am zweiten Treffer war Petersen
mit seinem Pass auf Junuzovic beteiligt.
Werder hatte ohnehin von Beginn an mehr vom Spiel, machte sich aber durch
unnötige Ballverluste das Leben selbst schwer. Die Stuttgarter bemühten
sich, schon früh zu attackieren. Doch wenn sie im Ballbesitz waren, konnten
sie ähnlich wie am Donnerstag in ihrem Europa-League-Gruppenspiel gegen
Steaua Bukarest (2:2) nur wenig damit anfangen. Zudem war ihnen lange das
Fehlen ihres rot-gesperrten Top-Torjäger Vedad Ibisevic anzumerken.
## Traoré brachte neuen Schwung
Doch nach der Halbzeitpause änderte sich alles: Die Gäste gaben sich nicht
geschlagen. Vor allem die Hereinnahme von Ibrahima Traoré brachte neuen
Schwung. Er schlug auch die Flanke zum Anschlusstreffer durch Harnik.
Werders junge Mannschaft geriet immer mehr in Verlegenheit: Theodor Gebre
Selassie (56.) rettete in letzte Sekunde vor Okazaki, kurz danach verzog
der Japaner (60.) erneut per Kopf.
Werder brauchte einige Zeit, um sich wieder zu befreien. Aaron Hunts Schuss
(63.) war ein erstes Lebenszeichen im Bremer Angriff nach langer Zeit. Als
die Gastgeber das Spiel wieder in den Griff zu bekommen schienen, schlug
Cacau zu und schaffte den verdienten Ausgleich.
## Erster Saisonsieg für Hoffenheim
Gleichzeitig stoppte die TSG 1899 Hoffenheim ihre Niederlagenserie: Dank
später Tore von Sejad Salihovic und Daniel Williams holte die Mannschaft
von Trainer Markus Babbel mit dem 3:1 (1:1) gegen Hannover 96 am vierten
Spieltag der Fußball-Bundesliga die ersten drei Punkte. Der neue Manager
Andreas Müller auf der Bank brachte den Kraichgauern offensichtlich Glück.
Der eingewechselte Mittelfeldspieler Salihovic (82. Minute) und Daniel
Williams (90.+2) sorgten mit ihren Treffern am Ende für den umjubelten
Erfolg.
Innenverteidiger Matthieu Delpierre hatte mit einem Kopfball ins eigene
Netz für das 0:1 in der 26. Minute gesorgt, US-Nationalspieler Fabian
Johnson glich postwendend aus (27.). Der Tabellendritte Hannover 96 blieb
vor 23 575 Zuschauern blass und kassierte im zehnten Pflichtspiel dieser
Saison die erste Niederlage, verteidigte aber dennoch den dritten Rang.
Babbel kann nun immerhin den fünften Sieg in 19 Pflichtspielen aufweisen
und verschaffte sich damit auch etwas Luft im Kampf um seinen Job. Müller
hatte bei seinem Amtsantritt vergangene Woche die „wunderbare Arbeit“ des
Trainerstabs gelobt. Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus sprach in der
Stadionzeitung sogar davon, dass die Entwicklung in den ersten Spielen
„positiv“ war: „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass sich mit der
entsprechenden Ruhe und die Zeit die Erfolge einstellen werden.“ Dieses
Vertrauen beziehe er ausdrücklich auch auf Babbel.
Bei Hoffenheim gab Koen Casteels ein unauffälliges Bundesliga-Debüt. Der
20-jährige Belgier stand für den verletzten und zuletzt schwachen
Ex-Nationalkeeper Tim Wiese zwischen den Pfosten, darf sich aber wenig
Hoffnungen auf eine dauerhafte Beschäftigung machen. Babbel sagte in der
Bild am Sonntag über Wiese: „Wenn er wieder fit ist, spielt er auch wieder.
Er ist schließlich unser Kapitän.“
## Ex-Kapitän überraschend aufgestellt
Der 1899-Trainer überraschte mit der Aufstellung des früheren Kapitäns
Andreas Beck, der bei ihm in Ungnade gefallen war. Anstelle des
Ex-Leverkuseners Eren Derdiyok stürmte Joselu. Der 6-Millionen-Euro-Mann
von Real Madrid II konnte jedoch keine Glanzpunkte setzen.
Drei Tage nach dem 2:2 in der Europa League bei Twente Enschede stand bei
den Gästen Artur Sobiech im Angriff anstelle von Mohammed Abdellaoue in der
Startelf, der Pole musste jedoch noch vor der Halbzeit verletzt raus. Zwar
fehlte der gesperrte Topscorer Szabolcs Huszti, dafür konnte Routinier Jan
Schlaudraff trotz einer Blessur am Sprunggelenk auflaufen.
Fast eine halbe Stunde lang gab es auf dem Platz keine torgefährliche
Aktionen. Dabei hatte der Stadionsprecher zum Anpfiff noch vollmundig
ausgerufen: „Die Party kann beginnen.“ Delpierre konnte sein Missgeschick
zum 0:1 zumindest teilweise wettmachen: Der Franzose schlug einen langen
Ball auf Johnson, der setzte sich energisch durch und traf aus spitzem
Winkel zum Ausgleich.
Danach belauerten sich beide Teams wie zuvor, in der Offensive fiel ihnen
jedoch wenig bis gar nichts ein. Bei Hannover bemühte sich vor allem
Schlaudraff, eine Linie im Spiel der 96er zu finden, aber auch ihm fehlten
Finesse und Durchschlagskraft.
Drei Tage vor dem Keller-Derby beim VfB Stuttgart fanden die Hoffenheimer
auch nach der Pause lange Zeit kein Mittel. Doch dann trieb Salihovic sein
Team zur erfolgreichen Schlussoffensive.
23 Sep 2012
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bundesliga, 8. Spieltag: Bremer sind die besseren Grünen
Das war mal souverän: Durch Tore von Petersen, Arnautovic, Füllkrug und
Junzuovic gewinnt Werder Bremen mit 4:0 gegen harmlose Mönchengladbacher.
Werder Bremen verliert gegen Bayern: Falsche Gewichtsklasse
Beim Spiel gegen die Bayern trauern die Bremer Ultras um ein verstorbenes
Mitglied. Das drückt auf die Stimmung – ebenso wie die verlorenen Punkte.
Fußball-Bundesliga: Eintracht ist wunderbar
Düsseldorf ist weiter die einzige Mannschaft ohne Gegentor und kann sogar
gewinnen. Das spektakulärste Duell lieferten sich Frankfurt und der BVB.
Bundesliga: Magaths Teeglas ist noch halb voll
Der VfL Wolfsburg holt gegen Greuther Fürth ein eher glückliches 1:1 - zu
wenig für die Ambitionen der VW-Tochterfirma. Aber Trainer und
Geschäftsführer Felix Magath nimmts gelassen.
Sonntagsspiel Bundesliga: Rudi Völler schüttelt nur den Kopf
Bayer Leverkusen belohnt sich nicht. Obwohl drückend überlegen, reicht es
gegen Mönchengladbach nur zu einem 1:1. Beide Mannschaften bleiben im
Mittelfeld der Tabelle.
Der HSV nach dem ersten Saisonsieg: Im Windschatten der Rafamania
Der Hamburger SV schlägt Meister Dortmund zu seiner eigenen Überraschung
mit 3:2. Dank dem Ehepaar van der Vaart schöpft man nun wieder Zuversicht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.