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# taz.de -- Nebeneinkünfte des Kanzlerkandidaten: Steinbrück wird scharf krit…
> Peer Steinbrück soll privat mehrere 100.000 Euro für Vorträge bekommen
> haben. Und zwar von Unternehmen, die er als Bundesfinanzminister
> beauftragte.
Bild: Mit Vorträgen bei Unternehmen schaufelt sich Steinbrück mehrere Hundert…
KÖLN/BERLIN dapd | SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gerät wegen seiner
Nebeneinkünfte jetzt auch parteiintern unter Druck. Der Vorsitzende der
SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen, Klaus Barthel, forderte
jetzt den früheren Bundesfinanzminister zur Offenlegung seiner konkreten
Nebenverdienste auf.
„Peer Steinbrück kann dadurch nur gewinnen“, sagte Barthel der Bild am
Feiertag. „Mit solch einem Schritt für größte Transparenz setzt er seine
Kritiker unter Druck, denn es sind Union und FDP, die sich einem Gesetz für
eine komplette Offenlegung der Nebenverdienste verweigern.“
Steinbrück hat beim Bundestag für die seit 2009 laufende Legislaturperiode
mehrere Dutzend Vorträge bei Banken, Versicherungen und anderen Unternehmen
angegeben, für die er jeweils mehr als 7.000 Euro kassiert hat. Wie viel
genau, muss er nach dem Abgeordnetengesetz nicht offenlegen. Insgesamt soll
sich die Honorarsumme auf mehrere 100.000 Euro belaufen.
Eine Liste seiner entgeltlichen Vorträge ist auf Steinbrücks
Abgeordneten-[1][Homepage] zu finden. Sie gehört zu den
veröffentlichungspflichtigen Angaben von Bundestagsabgeordneten. Seinen
Einkommensbescheid will Steinbrück nach eigener Aussage nicht
veröffentlichen. Er sei „von Unternehmen gebeten worden, die Gewinne
erzielt haben“, sagte er bereits am Dienstag. Von Vereinen, von
ehrenamtlichen Organisationen, Schulen und Universitäten nehme er für seine
Vorträge kein Geld. „Und was ich spende von dem Honorar, geht niemanden
etwas an“, betonte Steinbrück.
## Kritik von links: Die Grenzen sind verwischt
Der Linksparteivorsitzende Bernd Riexinger warf dem SPD-Kanzlerkandidaten
vor, berufliche und private Interessen nicht sauber zu trennen. „Jetzt ist
wirklich eine rote Linie überschritten“, sagte Riexinger dem Kölner
Stadt-Anzeiger zu der auf Steinbrücks Abgeordneten-Homepage
veröffentlichten Information, derzufolge der Ex-Finanzminister 2011 einen
Vortrag bei der Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer gehalten
und dafür mindestens 7.000 Euro erhalten hat.
„Es hat mehr als ein Geschmäckle, wenn man als Minister eine Lobbykanzlei
ein milliardenschweres Bankenrettungsgesetz schreiben lässt und danach bei
derselben Kanzlei für ein Fantasiehonorar als Referent auftritt“, sagte
Riexinger. „Da verwischen die Grenzen zwischen Staat und Banken auf
gefährliche Weise.“
Die Frankfurter Kanzlei Freshfields hat unter anderem den Entwurf für das
Finanzmarktstabilisierungsgesetz maßgeblich formuliert, das in Steinbrücks
Amtszeit als Bundesfinanzminister beschlossen wurde.
3 Oct 2012
## LINKS
[1] http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/biografien/S/steinbrueck_pe…
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