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# taz.de -- Kommentar Asse-Ausschuss: Klein-klein statt Aufschlag
> Mit Blick auf die Landtagswahl im Januar vermeiden SPD, Grüne und Linke
> eine gemeinsame Bewertung und verlieren sich im Parteien-Klein-Klein.
Bild: Rustikaler Umgang mit Atommüll in der Asse.
Dass sich Niedersachsens schwarz-gelbe Landesregierung und die
rot-rot-grüne Opposition beim Fazit zum Asse-Untersuchungsausschuss nicht
einigen können, ist nachvollziehbar. Umso bedauerlicher, dass nun aber jede
Oppositionsfraktion einen eigenen Abschlussbericht zu den Pannen rund um
das marode Ex-Salzbergwerk vorlegt: Auf einen gemeinsames Fazit hätten sie
sich durchaus einigen können.
Mehrere hundert Seiten Bewertung kursieren jetzt zur Asse, in der 126.000
Fässer Atommüll gammeln, die sich nur möglicherweise sicher bergen lassen.
Dass es so weit kommen konnte, weil Politik und Wirtschaft jahrzehntelang
entgegen aller Zweifel voll auf die Atomenergie gesetzt haben: Darüber
wenigstens sind sich Grüne und Linke einig. Wenn die SPD am Donnerstag ihr
Fazit vorlegt, dürfte sie sich ähnlich äußern. Da passt es, dass CDU und
FDP bei der Asse zwar Überforderung erkennen mögen – aber kein
Fehlverhalten Einzelner. Noch vor kurzem hätte Schwarz-Gelb den Stollen am
liebsten auf ewig zugekippt, statt sich der Probleme zu stellen.
Die Chance, das mit einem gemeinsamen Aufschlag zu korrigieren, aber ist
vertan. Viel zu sehr blickt die Opposition schon auf die Landtagswahl im
Januar – geschlossene Auftritte vermeiden Rot, Rot und Grün da lieber. So
endet der Asse-Ausschuss – einst gegen größten Widerstand von CDU und FDP
durchgesetzt – nach akribischer Arbeit im Parteien-Klein-klein.
16 Oct 2012
## AUTOREN
Teresa Havlicek
## TAGS
Asse
Atommüll
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unbeantwortet.
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