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# taz.de -- Milch wird teurer: Bis zu 20 Prozent mehr
> Die Preise für Milch und Saft werden Ende des Jahres deutlich steigen.
> Den Anfang macht Aldi Süd mit einem Zuschlag von 9 Cent pro Liter im
> Milchregal.
Bild: Grund für die Preiserhöhung ist die starke Nachfrage nach Milchprodukte…
DÜSSELDORF dpa | Die Verbraucher müssen mit kräftig steigenden Preisen bei
Milchprodukten und Säften rechnen. Der Billiganbieter Aldi Süd hob am
Freitag nach einer Verhandlungsrunde mit Molkereien den Milchpreis um 9
Cent je Liter an. Das sind je nach Fettgehalt bis zu 20 Prozent mehr.
Erfahrungsgemäß orientieren sich an den Aldi-Preisen die großen
Supermarkt-Gruppen in ihrer untersten Preislage.
Edeka und Rewe hielten sich am Freitag aber noch bedeckt, ob und wann sie
Preisanhebungen planen. Der Discounter Lidl will sich bei Milch
„marktkonform“ verhalten und ebenfalls Preiserhöhungen vornehmen. In den
vergangenen beiden Monaten war bereits Butter der untersten Preislage durch
zwei relativ kurz aufeinanderfolgende Preiserhöhungen um insgesamt gut ein
Viertel teurer geworden.
Hintergrund ist laut Branchenkennern eine starke Nachfrage nach
Milchprodukten im Ausland. Deshalb hatten die Molkereien in der jüngsten
Verhandlungsrunde mit den Handelskonzernen über neue
Milch-Halbjahresverträge gute Karten. Aldi Süd erhöhte am Freitag nach
eigenen Angaben den Preis für weitere Molkereiprodukte „aufgrund von
Marktentwicklungen beziehungsweise gestiegenen Rohstoffpreisen“.
Nicht nur bei Milch gibt es einen Preissprung. Apfelsaft wurde bei Aldi Süd
um 10 Cent je Liter teurer. Das entspricht einem Plus von bis zu 15
Prozent. „Der Apfelsaft-Preis ist seit schon Jahren auf dem steigenden
Ast“, sagte der Discountexperte Matthias Queck vom
Handelsinformationsdienst Planet Retail.
## Energie und Futter
Mit 75 Cent je Liter koste normaler Apfelsaft bei Aldi Süd jetzt fast
wieder so viel wie vor vier Jahren. Zeitweise war der Preis bei 49 Cent je
Liter im Keller. Milch mit 3,5 Prozent Fettgehalt sei mit dem neuen
Aldi-Süd-Preis von 60 Cent je Liter nun wieder so teuer wie vor dem
November 2011.
Erzeuger hatten die sich andeutende Trendwende beim Milchpreis angesichts
erheblich gestiegener Kosten insbesondere für Energie und Futter als
Schritt in die richtige Richtung bewertet. Allerdings hatte der
Bundesverband Deutscher Milchviehalter mindestens 15 Cent mehr je Liter
Trinkmilch im Vorfeld der Verhandlungen von Molkereien und Handelskonzernen
gefordert.
In den beiden Verhandlungsrunden zuvor hatten die Handelskonzerne
Preissenkungen durchsetzen können. So hatte Aldi Anfang Mai des laufenden
Jahres die Milchpreise um sechs Cent je Liter gesenkt. Das entsprach damals
einer deutlichen Preissenkung je nach Fettgehalt von bis zu knapp zwölf
Prozent.
## Steigende Preise auch bei Wurst
Steigende Preise registrierten Marktbeobachter in jüngster Zeit nicht nur
bei Milchprodukten und Saft, sondern auch bei Wurst. Aldi Süd bestätigte
lediglich, dass am Freitag Preise für weitere Molkereiprodukte und Säfte
angehoben wurden. Um welche Produkte es sich im einzelnen handelt, nannte
das in Mülheim an der Ruhr beheimatete Unternehmen nicht.
Vom Essener Schwesterunternehmen Aldi Nord war zunächst keine Stellungnahme
zu bekommen. In der Vergangenheit gingen beide Unternehmen im Gleichschritt
vor. So waren am Freitagmittag in einer Filiale in Münster, die zu Aldi
Nord gehört, auch die erhöhten Preise für Milch und Apfelsaft zu finden.
2 Nov 2012
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