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# taz.de -- Politiker kritisieren Raab-Talkshow: Die Tanzbären wehren sich
> „Absoluter Unfug“, „Skurril“, „Veralberung“ – von der CSU bis z…
> Piraten verurteilen Politiker Stefan Raabs neue Politikshow. Seine
> Talkgäste sehen das anders.
Bild: Alle reden über ihn: Stefan Raab im Studio von „Absolute Mehrheit“.
BERLIN dapd | Entertainer Stefan Raab wird es wahrscheinlich schwer haben,
viele Spitzenpolitiker in seine neue Polit-Talkshow zu bekommen. Noch vor
der ersten Gesprächsrunde unter dem generellen Motto „Absolute Mehrheit“ am
späten Sonntagabend auf ProSieben äußerten parteiübergreifend bekannte
Politiker starke Vorbehalte gegen das Konzept. Der 46-jährige Moderator
hingegen verteidigte nochmals seine Idee, nicht nur Fragen zu stellen und
Antworten zu erwarten, sondern die Aussagen durch die Zuschauer bewerten zu
lassen.
FDP-Generalsekretär Patrick Döring schloss sich am Sonntag der massiven
Kritik von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) an, der den geplanten
Talk bereits als „absoluten Unfug“ bezeichnet hatte. Döring sagte, er finde
das Konzept der Sendung skurril, auf eine politische Meinung ein Preisgeld
statt Wählerzuspruch auszuloben. „Wir Politiker sollten darauf achten, dass
wir nicht wie Tanzbären durch die Zirkusmanege gezogen werden“, betonte er
in der Bild am Sonntag.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) schloss eine Teilnahme an der
Sendung für sich schon aus. „Öffentliche Auftritte von Politikern sind
richtig und wichtig, sie dürfen aber nicht in der Veralberung enden“, sagte
er der Zeitung. Er würde an diesem TV-Format nicht teilnehmen. Auch der
Vorsitzende der Piratenpartei, Bernd Schlömer, hat Bedenken gegen das
TV-Format. Die Sendung könne Populismus fördern, da anwesende Politiker
„eher Meinungen vertreten, von denen sie glauben, dass sie die höchste
Zustimmung bekommen“.
Anders sieht das der schleswig-holsteinische FDP-Chef Wolfgang Kubicki, der
selbst an der Sendung am Sonntagabend teilnimmt: „Ich fände es gut, wenn
mehr junge Menschen als bisher durch eine solche Sendung veranlasst würden,
sich mehr mit Politik zu beschäftigen.“ Wenn er gewinne, wolle er das Geld
„an sechs gemeinnützige Einrichtungen“ spenden.
SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann, ebenfalls beim Start in der
Runde bei Raab vertreten, sieht keine Gefahr, sich lächerlich zu machen.
„Ich verstehe mich als ernsthafter, seriöser Politiker“, sagte er dem
Blatt. Auch er kündigte an, den möglichen Gewinn von 100.000 Euro spenden
zu wollen.
## Unterstützung von Laschet und Bär
Unterstützung für den Entertainer kam ebenso vom Vorsitzenden der NRW-CDU,
Armin Laschet. „Da darf man hingehen“, sagte er. Vorsichtiges Interesse an
einer Teilnahme an der Sendung äußerte CSU-Vizegeneralsekretärin Dorothee
Bär, um für „die Kindergärten meines Wahlkreises zu kämpfen“.
Raab wies Lammerts Kritik am Wochenende scharf zurück. „Einige in der
Politik versuchen hier offenbar, etwas zu verhindern, das sie mit ihren
alten Mechanismen nicht beherrschen und kontrollieren können“, sagte Raab
der Süddeutschen Zeitung. Er bezeichnete es als „unerhört“, dass Lammert …
dieser Form über eine Sendung urteile, die das Ziel habe, junge Menschen
wieder für die politische Diskussion zu begeistern. Noch dazu, ohne sie
gesehen zu haben.
Die bisherigen Talkshows im deutschen Fernsehen agierten alle nach
demselben System, Fragen stellen und Antworten geben, argumentierte der
46-Jährige am Sonntag im Tagesspiegel. Dem Zuschauer werde jetzt die Chance
gegeben, die Äußerungen der Gäste zu bewerten. „Nach jedem Thema, das wir
diskutieren, findet eine Abstimmung statt. Derjenige, der schlechteste
Performance abgeliefert hat und die wenigsten Prozente bekommt, fliegt aus
der Wertung“, erläuterte Raab. Er dürfe zwar weiter mit diskutieren, aber
sei kein Kandidat mehr für die absolute Mehrheit.
11 Nov 2012
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