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# taz.de -- Kommentar Vertreibung Obdachloser: Die besseren Hardliner
> Obdachlose haben ein Recht sich vor dem und im Hauptbahnhof aufzuhalten.
Bild: Endlich ordentliche Schlafsäcke - dank der Deutschen Bahn: Obdachlose in…
Die Vertreibung von Obdachlosen am Hamburger Hauptbahnhof ist im vollen
Gange. Die Tinte unter dem Überlassungsvertrag für das Hausrecht am
Bahnhofsvorplatz war noch nicht trocken, da marschierte die „DB
Sicherheit“-Armee auf und verwies ungebetene Gäste des Platzes.
Hamburgs Sozialdemokraten zeigen mal wieder, dass sie die besseren
Hardliner sind, was das Vertreiben von Randgruppen betrifft, die das chice
Bild einer gentrifizierten Stadt stören könnten – gerade am
Bahnhofsvorplatz, wo viele Touristen in ihre Hotels pilgern. Die Sozis
nehmen bewusst in Kauf, dass sie rechtswidrig vorgehen. Motto: Erstens
klagt schon keiner, und wenn doch, was schert’s, wenn in zehn Jahren ein
Urteil fällt. Arbeit getan!
Dabei ist die Rechtslage schon heute jedem klar, der nur einen Blick in das
Verfassungsgerichts-Urteil zum Frankfurter Flughafen wirft. Denn auch ein
Bahnhof des Staatsunternehmens Deutsche Bahn ist öffentlicher Raum.
Und wenn der neue Chef des zuständigen Bezirksamtes, Andy Grote (SPD), der
sich beim Netzwerk „Recht auf Stadt“ als „Andy G., kämpfender Mieter“
präsentierte, ernst genommen werde will, sorgt er dafür, dass die
Obdachlosen einen Raum in der warmen Wandelhalle des Bahnhofs erhalten.
Dann könnte draußen die nervtötende Klassikmusik, durch die sie
abgeschreckt werden sollten, endlich abgeschaltet werden.
13 Nov 2012
## AUTOREN
Kai von Appen
## TAGS
Hamburg
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