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# taz.de -- Cyanogenmod veröffentlicht Version 10: Freies System für's Smartp…
> Smartphones wird heutzutage viel anvertraut, doch ihre Betriebssysteme
> sind meist von Konzernen kontrolliert. Die bekannteste Ausnahme ist da
> Cyanogenmod.
Bild: Lädt: die Boot-Animation von Cyanogenmod 10.
BERLIN taz | Das maßgeblich von Google entwickelte Handy-Betriebssystem
Android ist inzwischen klarer Marktführer auf neuen Smartphones. Wer ein
Android-Telefon nutzt, kann häufig aber auch alternative Betriebssysteme
installieren, um so mehr Kontrolle über das eigene Gerät zu erhalten. Das
bekannteste dieser Systeme nennt sich Cyanogenmod, von dem inzwischen
[1][die zehnte Version] verfügbar ist, die auf der Android-Version Jelly
Bean basiert.
Mit Cyanogenmod lassen sich beispielsweise vorinstallierte Programme
entfernen, die nicht abgeschaltet werden können. Doch es geht auch um mehr
Kontrolle über das Gerät. Viele Smartphone-Nutzer möchten ein System, dem
sie vertrauen können.
„Wir vertrauen unserem Mobiltelefon viele persönliche Daten an: Kontakte,
Bilder, Lieblingsmusik, E-Mails, Anruflisten und Kurzmitteilungen“, erklärt
der Sprecher der Free Software Foundation Europe (FSFE), Matthias
Kirschner, taz.de. „Es ist ein Computer, der dank GPS weiß, wo er ist, mit
dem Mikrophon hören und mit der Kamera sehen kann was passiert. Solch eine
mächtige Maschine darf nicht von einigen wenigen kontrolliert werden,
sondern muss in den Händen vieler liegen.“ Die FSFE wirbt daher für die
Installation alternativer, freier Betriebssysteme.
Ein weiterer Vorteil von Cyanogenmod: Hersteller bieten meist nur für einen
sehr begrenzten Zeitraum Aktualisierungen. Sony Ericsson etwa teilte
kürzlich mit, dass es für zahlreiche Mobiltelefone, die erst im vergangenen
Jahr in den Handel gebracht wurden und nach wie vor verkauft werden, keine
Aktualisierung auf die aktuelle Android-Version mehr geben wird. Bei
Cyanogenmod findet man für viele dieser Modelle regelmäßig
Aktualisierungen.
## Ärger mit der Garantie
Googles Android-System basiert auf dem freien Linux-Betriebssystem. Zwar
hat Google zahlreiche Änderungen an Linux vorgenommen, das ursprünglich nie
für Mobiltelefone gedacht war, doch die Lizenz des Linux-Kerns – die GNU
General Public License (GPL) – zwingt Google dazu, alle Änderungen wieder
der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Dadurch haben Entwickler die
Möglichkeit, alternative Systeme wie Cyanogenmod zu erstellen. Die bestehen
zwar aus demselben Android wie das vom Hersteller mitgelieferte
Betriebssystem, doch der Nutzer hat mehr Freiheiten.
Doch die Installation von Cyanogenmod ist häufig nicht ganz einfach. Das
Aufspielen des alternativen Systems erfordert zunächst ein sogenanntes
„Rooten“ des Mobiltelefons. Einige Hersteller erlauben es von sich aus,
dass Nutzer eigene Systeme installieren, bei anderen ist dies nur durch die
Ausnutzung von Sicherheitslücken im vorhandenen System möglich. Die
Konsequenz: Jedes Gerät ist anders, zahlreiche Installationsanleitungen
finden sich im Netz und verwirren den unbedarften Anwender häufig.
Fast alle Hersteller erklären, dass im Falle einer Installation eines
Alternativsystems die Gewährleistung erlischt. Eine Einschätzung, der
Juristen der Free Software Foundation Europe [2][jedoch widersprechen]:
Solange ein späterer Schaden am Gerät nicht direkt auf die installierte
Alternativ-Software zurückzuführen sei, gelte weiterhin die gesetzliche
Gewährleistung. Musterprozesse gab es dazu bislang keine.
20 Nov 2012
## LINKS
[1] http://www.cyanogenmod.org/blog/cyanogenmod-10-0-release
[2] http://piana.eu/root
## AUTOREN
Hanno Böck
## TAGS
Mobilfunk
Betriebssystem
Android
Linux
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