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# taz.de -- Protest gegen China: Vier neue Selbstverbrennungen
> Die Lage in den tibetischen Gebieten Chinas eskaliert: Fast täglich gibt
> es neue Selbstverbrennungen. Sicherheitskräfte gehen mit Gewalt gegen
> demonstrierende Tibeter vor.
Bild: Selbstverbrennung als Protest gegen die chinesische Regierung (Archivaufn…
PEKING dpa | Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft haben sich vier
weitere Tibeter selbst angezündet. Mindestens drei von ihnen kamen ums
Leben, wie exiltibetische Kreise und der US-Sender Radio Free Asia (RFA) am
Dienstag berichteten. Als weiteres Zeichen für die Eskalation in den
tibetischen Gebieten Chinas wurden mehr als 20 Tibeter verletzt, als
chinesische Sicherheitskräfte gegen Hunderte demonstrierende Studenten
vorgingen.
In diesem Monat haben sich bereits mehr als 20 Tibeter mit Benzin
übergossen und selbst angezündet – seit zwei Jahren insgesamt mehr als 80,
wie Aktionsgruppen berichteten.
Seit Sonntag kamen dabei mindestens zwei junge Männer im Alter von 18 und
24 Jahren in der nordwestchinesischen Provinz Gansu sowie eine 17-jährige
buddhistische Nonne in der Provinz Qinghai ums Leben.
Das Schicksal eines 20 Jahre alten Tibeters, der sich den Angaben zufolge
am Montag in der Provinz Sichuan in Brand gesteckt hatte und von
Sicherheitskräften weggebracht worden war, ist noch unklar. Nach Berichten
von Exilgruppen kam es am selben Tag in Gonghe in der Provinz Qinghai zu
Protesten von Hunderten tibetischen Studenten einer medizinischen
Fachschule gegen die chinesischen Behörden.
Mit Gewalt habe die Polizei die Demonstration aufgelöst, berichtete der
US-Sender Radio Free Asia (RFA). Anlass der Proteste sei eine offizielle
Broschüre gewesen, in der die Selbstverbrennungen als „Dummheit“ lächerli…
gemacht worden seien.
Im Rahmen der „patriotischen Erziehungskampagne“ gegen das Aufbegehren der
Tibeter sollten die Studenten auch Fragebogen ausfüllen. Verärgerung gab es
über Fragen wie „Was ist das Wesen von Selbstverbrennungen?“ oder „Welche
Konsequenzen haben illegale Demonstrationen und Zusammenkünfte?“.
Aktionsgruppen warnten, dass noch mehr Tibeter bereit seien, als Zeichen
ihres Widerstandes den Flammentod zu suchen.
Es müsse eine Initiative geben, „den Kreislauf von Verfolgung und Protest
zu durchbrechen“, sagte Mary Beth Markey, Präsidentin der Internationalen
Kampagne für Tibet laut RFA. Die chinesischen Behörden setzten aber darauf,
dass Unterdrückung „die Bereitschaft zu weiteren Selbstverbrennungen
vertuschen oder zunichte machen wird“.
27 Nov 2012
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