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# taz.de -- Bundesligaspiel Bayern gegen Dortmund: Dortmund „auf den Sack“ …
> Sie haben geschworen: Es reicht! Weg mit Schwarz-Gelb! Nach fünf
> Niederlagen will Bayern endlich wieder gegen Dortmund gewinnen.
Bild: Sie wollen gewinnen, die Roten, aber hoffentlich ohne Fouls
MÜNCHEN taz | In 202 Länder wird am Samstagabend das Spitzenspiel der
beiden besten deutschen Mannschaften übertragen, und auch Marcel Reif
gehört zu denen, die die Kunde vom Treffen der Branchenführer als
Kommentator ins Land tragen werden. Er sagt: „Ich freue mich unglaublich
auf das Spiel. Das ist wie ein Clásico. Das hatten wir in der Größenordnung
schon lange nicht mehr zu bieten. Das sind zwei Mannschaften, die sich mit
jedem auf dieser Welt messen können.“
Wie die Partie letztlich ausgeht, weiß selbst er nicht, aber eines steht
für den Grimme-Preis-Träger fest: „Den Bayern dieses Jahr die Meisterschaft
wegzunehmen wird sehr, sehr schwer.“
Wohl wahr. Die Roten haben sich geschworen: Es reicht! Weg mit
Schwarz-Gelb! Nach fünf Pleiten in Folge gegen Dortmund wollen sie endlich
wieder einmal gewinnen. Thomas Müller, dankenswerterweise immer noch nicht
ins branchenübliche Floskelland ausgewandert, meinte am Mittwoch nach dem
2:0-Erfolg in Freiburg grundehrlich, man habe „zwei Jahre lang von Dortmund
auf den Sack bekommen – das wollen wir natürlich irgendwann wieder
umdrehen“. Will sagen: Sofort! An diesem Samstag! Und wenn möglich nicht
bloß mit einem müden 1:0!
An Motivationsmangel dürfte es am Samstag jedenfalls nicht liegen. Marcel
Reif sagt: „Ich glaube, da ist noch eine Rechnung offen. Das ist kein
normales 3-Punkte-Spiel. Das wird zwar jeder sagen, das ist aber nicht so.
Für Bayern geht es darum, Dinge zurechtzurücken, die aus ihrer Sicht
entschieden falsch gelaufen sind in den letzten zwei Jahren.“
In erster Linie ist es die Breite in der Spitze des Kaders, wie Berti Vogts
einst so schön sagte, die in diesem Jahr den Unterschied zwischen Bayern
und Dortmund ausmacht. Im Gegensatz zur vergangenen Spielzeit glänzt der
BVB heuer zwar in der Champions League, lässt dafür aber in der Liga so
einiges an Punkten liegen – anders als die Bayern, die allein am letzten
Spieltag zwei Punkte gutgemacht haben – trotz Auswärtsspiels.
„Das sind die Spiele, die, wenn’s knapp wird, die Meisterschaft
entscheiden“, stellt Marcel Reif fest, „nicht diese Finalspiele
gegeneinander. Sondern diese Spiele, wo man sagt: ’Boah, das Wetter stimmt
nicht, der Gegner ist uns eigentlich nicht groß genug.‘ Das kennen die
Bayern, aber das haben sie auch besser hingekriegt.“
## Gegen Bayern ist kein Kraut gewachsen
Doch selbst wenn Bayern am Samstag nicht gewinnen sollte, ist bis zum
Saisonfinale am 18. Mai gegen die sündteure Münchner Rotationsmaschine kein
Kraut gewachsen. Reif sagt: „Die Bayern haben in ihrem Kader genau das
repariert, was nicht in Ordnung war. Die Mannschaft hat sich letztes Jahr
selber aufgestellt – das ist jetzt nicht mehr der Fall. Jeder weiß, dass da
draußen mindestens einer sitzt, der es möglicherweise besser macht. Die
Breite der Bayern ist überragend. Dortmund hat dagegen eine erste Garnitur,
dann kommen noch zwei, drei, aber dann nicht mehr viel mehr, die auf
höchstem Niveau einen Topspieler ersetzen können.“
Und dann spricht natürlich noch das Gesetz der Wahrscheinlichkeit für den
Rekordmeister: Zum 18. Mal sind sie gerade Herbstmeister geworden, und nur
dreimal haben sie sich danach die Meisterschaft wieder wegnehmen lassen:
1970/71 von Mönchengladbach, 1992/93 von Werder Bremen und letztes Jahr
eben von diesem BVB. Der wird sich diesmal mit Platz zwei begnügen müssen
und verstößt damit nicht mal gegen die Statuten: Anders als beim FC Bayern
steht die Verpflichtung, zum Gewinn der Meisterschaft nicht in der
Dortmunder Vereinssatzung.
1 Dec 2012
## AUTOREN
Thomas Becker
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unverändert ist.
Vor dem Bundesliga-Spitzenspiel: Nicht am FC Bayern abarbeiten
Weil der BVB in den letzten Jahren Fortschritte gemacht hat wie kaum ein
anderer Verein, kann der Rückstand zum FC Bayern den Klub nicht aus der
Ruhe bringen.
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inzwischen wieder auf freiem Fuß.
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