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# taz.de -- Kommentar Gorleben: Banales von Altmaier
> Bundesumweltminister Altmeier verkündet einen Erkundungsstopp in
> Gorleben. Damit sagt er aber nichts, was zu einer tatsächlichen Lösung
> führen könnte.
Der deutsche Physiknobelpreisträger Werner Heisenberg hatte die Frage, wie
atomare Abfälle zu entsorgen seien, bereits im Jahr 1955 gelöst: „Verpacken
und weit vor der Küste im Meer versenken“ lautete damals sein
Endlagerkonzept.
57 Jahre später sitzt Deutschland auf einem Berg von über 14.000 Tonnen
hoch radioaktivem Müll allein in Form alter Brennelemente. Der Grund: Seit
den 1970er Jahren haben die politisch Verantwortlichen auf die Frage, wohin
damit, die Antwort gegeben: Verpacken und weit unter der Erde im Salzstock
Gorleben versenken.
Ist damit nun Schluss, nur weil Bundesumweltminister Peter Altmaier einen
Erkundungsstopp in Gorleben verkündet hat? Zunächst: Altmaier hat eine
reine Selbstverständlichkeit ausgesprochen. Regierung und Opposition haben
sich bereits darauf geeinigt, dass auch andere Standorte untersucht werden
sollen – und Gorleben in der Zeit nicht weiter erkundet wird, wohl aber als
potenzieller Endlagerstandort mit im Topf bleibt.
Insofern: Es muss und wird damit Schluss sein, nur auf Gorleben zu starren.
Gorleben ist Symbol einer Zeit, in der Deutschland ein Atomstaat war und
der Müll so schnell wie möglich irgendwohin musste. Damals ist so viel
Vertrauen verloren gegangen, dass bei Gorleben-Gegnern noch heute jeder
Schritt zu einem Endlager unter Verschwörungsverdacht steht. Aus dieser
Sicht wäre es richtig, Gorleben samt seiner unrühmlichen Geschichte jetzt
zu beerdigen.
Allerdings: Wozu eigentlich? Das politische und gesellschaftliche Klima in
Deutschland hat sich verändert. Regierung und Opposition stehen kurz vor
einer Einigung in der Frage, wie nach einem Endlager gesucht werden soll.
Bis heute ist nicht klar, ob Gorleben sicher ist: Die Wahrscheinlichkeit,
dass das Endlager versenkt wird, ist somit ziemlich hoch.
30 Nov 2012
## AUTOREN
Ingo Arzt
Ingo Arzt
## TAGS
Gorleben
Atommüll
Peter Altmaier
Schwerpunkt Atomkraft
Atommüll
Gorleben
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