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# taz.de -- Tödliche Gewalt am Alexanderplatz: Tatverdächtiger sagt aus
> Laut einem Medienbericht belastet ein Tatverdächtiger zwei mutmaßliche
> Komplizen schwer. Diese sind offenbar auf der Flucht.
Bild: Ein Bild des getöteten Jonny K. liegt neben Blumen am Tatort auf dem Ale…
Im Fall des zu Tode geprügelten Jonny K. am Berliner Alexanderplatz hat
einer der Tatverdächtigen laut einem Medienbericht seine zwei flüchtigen
Komplizen schwer belastet. So soll der 22-Jährige in einer dreistündigen
Vernehmung ausgesagt haben, dass der frühere Amateurboxer Onur U. den
Streit provoziert und Bilal K. auf das spätere Todesopfer eingetreten und
eingeschlagen habe, wie der "Spiegel" am Sonntag berichtete. Der Sprecher
der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, nannte den Bericht auf
dapd-Anfrage allerdings "spekulativ".
Jonny K. war am 14. Oktober von sechs Männern vor einem Lokal am Berliner
Alexanderplatz so brutal zusammengeschlagen worden, dass er einen Tag
später an seinen Verletzungen starb. Vier der sechs Männer sind
mittlerweile ermittelt und sitzen zum Teil in Untersuchungshaft. Einige von
ihnen hatten sich den Behörden freiwillig gestellt. Zwei weitere
Tatverdächtige sind allerdings flüchtig und sollen sich im Ausland -
vermutlich in der Türkei und in Griechenland - aufhalten. Einer von ihnen
hatte unlängst über die "Bild"-Zeitung angekündigt, nach Deutschland
zurückzukehren und sich seiner Verantwortung zu stellen. Er bestritt
allerdings, auf Jonny K. eingeprügelt zu haben.
"Wir gehen bislang davon aus, dass die beiden Flüchtigen die treibenden
Kräfte hinter der Attacke waren", sagte Steltner am Sonntag. Konkretere
Angaben zu dem aktuellen "Spiegel"-Bericht wollte er mit Verweis auf die
laufenden Ermittlungen nicht machen.
Wie das Blatt berichtete, soll der Komplize in seiner Vernehmung erstmals
detailliert den Tatablauf beschrieben haben. Vor diesem Hintergrund erwäge
die Staatsanwaltschaft nun, dass Verfahren gegen die beiden Flüchtigen
abzutrennen, damit bald Anklage gegen die vier Komplizen erhoben werden
könnte. Diesen Punkt dementierte Steltner aber: "Eine Abtrennung der
Verfahren wird es vorerst nicht geben", sagte er. Die Ermittlungen würden
unverändert fortgesetzt. Auch über ein mögliches Treffen, bei dem sich die
Familien der Tatverdächtigen über ihr Vorgehen und die Aussagen
abgesprochen haben sollen, wollte er sich nicht näher äußern.
9 Dec 2012
## TAGS
Jugendgewalt
Frank Henkel
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