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# taz.de -- Kommentar Schlafsackspende: Zynismus pur
> Während Bahnchef Grube die wärmenden Schlafsäcke der Hamburger Tafel
> übergibt, macht seine Security der DB Sicherheit zeitgleich Jagd auf
> Wohnungslose im und vor dem Hauptbahnhof.
Bild: Erst kommt die Wut, dann die Tränen des Vertriebenen: Klaus Triebe vor d…
Weihnachten steht vor der Tür und da kommt so mancher Firmenboss schon mal
auf die Idee, zum Aufpolieren des Images den barmherzigen Samariter zu
spielen. Doch was die Deutsche Bahn an den Tag legt, ist an Zynismus nicht
mehr zu überbieten.
Da lässt sich Bahnchef Rüdiger Grube medial von Wirtschaftssenator Frank
Horch für die soziale Verantwortung in der Region Hamburg feiern, da sein
Unternehmen 1.500 Schlafsäcke für Obdachlose spendet. Während Grube die
wärmenden Schlafsäcke der Hamburger Tafel übergibt, macht seine Security
der DB Sicherheit zeitgleich Jagd auf Wohnungslose im und vor dem
Hauptbahnhof, setzen sie vor die Tür und klauen ihnen die Isomatten und
Schlafsäcke. Und dann verteidigt Grube das Vorgehen auch noch, indem er das
als Maßnahme der Fürsorge zu verkaufen versucht, denn es sei ja zu kalt, um
im Bahnhofstunnel zur Mönckebergstraße zu übernachten.
Wann merkt dieser SPD-Senat eigentlich, dass er einen fatalen Fehler
gemacht hat, indem er der Bahn das Hausrecht für die öffentlichen
Bahnhofsvorplätze übergeben hat? Dieser Schritt muss umgehend rückgängig
gemacht werden, sonst beteiligt sich der Senat auch noch aktiv am Zynismus
der Deutschen Bahn.
21 Dec 2012
## AUTOREN
Kai von Appen
## TAGS
Obdachlosigkeit
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