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# taz.de -- Ausschreitungen in Nordirland: Steinwürfe und Straßensperren
> Mindestens 29 Polizisten wurden bei neuen Protesten in Belfast verletzt.
> Rund 30 Millionen Euro an Schäden sind bislang entstanden.
Bild: Ritualisierte Gewalt: Polizeieinsatz in Belfast.
BELFAST dapd | Bei Ausschreitungen in der nordirischen Hauptstadt Belfast
am Samstag und in der Nacht zu Sonntag sind mindestens 29 Polizisten
verletzt worden. Die Ausschreitungen begannen bei einer Demonstration in
einer katholischen Enklave der Stadt.
In der Nacht errichteten protestantische Jugendliche dann überdies mit
einem brennenden Auto eine Straßensperre. Insgesamt haben die anhaltenden
Gewaltausbrüche seit Anfang Dezember einen wirtschaftlichen Schaden von
geschätzten 25 Millionen Pfund (etwa 30 Millionen Euro) verursacht.
Die Gewalt eskalierte, als ein Zug mit etwa 1.000 Protestierenden die
einzige katholische Enklave der Stadt passierte, wie die Polizei mitteilte.
Maskierte Katholiken aus Short Strand hätten Flaschen, Steine und andere
Wurfgeschosse auf die protestantischen Demonstranten geschleudert, hieß es
weiter. Die Polizisten seien zwischen den Fronten eingekesselt und
daraufhin mit Wasserwerfern und Gummigeschossen gegen die Randalierer
unterstützt worden. Die Ausschreitungen dauerten etwa zwei Stunden.
Ein örtlicher ranghoher Polizeivertreter bezeichnete den Einsatz angesichts
der großen Zahl überzeugter Randalierer als besonders schwierig. Den
Beamten im Einsatz bescheinigte er „außergewöhnlichen Mut und
Professionalität“.
Bereits seit sechs Wochen kommt es in Nordirland fast täglich zu
Gewaltausbrüchen. Die Proteste richten sich gegen die Entscheidung des
Belfaster Stadtrats, den Union Jack, die Flagge des Vereinigten Königreichs
von Großbritannien und Nordirland, nur noch zu besonderen Anlässen an 18
Tagen im Jahr über öffentlichen Gebäuden zu hissen anstatt permanent. Seit
Beginn der Auseinandersetzungen am 3. Dezember vergangenen Jahres wurden
etwa 100 Polizisten verletzt, rund 100 Menschen wurden festgenommen.
13 Jan 2013
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