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# taz.de -- MOBILITÄT NICHT NUR FÜR AUTOS: Plädoyer für eine radgerechte St…
> Mit einem "Masterplan Fahrradverkehr" wollen die Grünen die Ausrichtung
> der Stadtplanung am Auto beenden. Sie fordern einen "Umweltverbund" mit
> dem ÖPNV
Bild: Genügend Stellplätze in der City? Gibt's nur mal am autofreien Sonntag!
Wenn es um Verkehrskonzepte in Bremen geht, dann denken noch immer fast
alle zuerst an Autos, an eine möglichst freie Fahrt. Die Grünen in der
Bürgerschaft wollen hier jetzt mal andere Akzente setzen.
Sie wollen einen „Umweltverbund“ aus Fahrrad- und Fußverkehr sowie
möglichst elektrisch betriebenem Öffentlichen Personen-Nahverkehr ins
Zentrum der politischen Aufmerksamkeit rücken. So steht es in einem
„Masterplan“, den der Abgeordnete Ralf Saxe jetzt vorgestellt hat.
Fahrradfahren in der Stadt sei nicht nur schnell und bequem, sondern auch
leise, sauber und gesund.
Wie wenig die Stadtplanung die RadfahrerInnen im Blick hat, zeigt sich in
ihrem Herz, am Marktplatz und an der Domsheide. Mehr als 1.000 Radfahrer
queren diese Bereiche – jeden Tag – aber die Radwege enden im Nichts und
das Kopfsteinpflaster der Domsheide ist eine Zumutung für Fahrradreifen.
Gesicherte Abstellplätze für jene, die mit dem Rad in die City fahren
wollen, gibt es viel zu wenige, wie man täglich sieht. Das Problem setzt
sich am Schüsselkorb fort und sogar rund um den Hauptbahnhof ist die
ständige Parkflächen-Not für RadfahrerInnen augenfällig.
Das ist schon seit vielen Jahren so. Doch fast niemand spricht, wenn er
über die Attraktivität der City redet, über die katastrophale Gestaltung
der Radverkehrswege dort. Dazu kommt, dass alle, die mit dem Rad die Stadt
durchqueren wollen, also etwa der Neustadt zur Uni oder Schwachhausen an
die Schlachte fahren wollen, sich irgendwie durch diese völlig
unzureichenden und auch unfallträchtigen Rad-Routen zwängen müssen.
In der Bremer Verkehrsbehörde gibt es indes gerade mal eine halbe Stelle
und 950.000 Euro für die Interessen der Radfahrer, sagt Saxe. Und das Amt
für Straßen und Verkehr war bis vor kurzem ein Amt für Straßen und
Autoverkehr.
Dass es eine zunehmende Zahl E-Bikes gibt, die das Fahrrad auch für ältere
Menschen und für weitere Strecken attraktiv macht, wollen die Grünen nun
als Chance begreifen. Kopenhagen zeigt, wie es anders geht und dass es auch
„chic“ sein kann, sich mit dem Rad zu bewegen. „Fahrradschnellrouten“,
mindestens zwei Meter breit, sollen geplant werden, fordern die Bremer
Grünen nun. Eine solche Route könnte rechts der Weser der Innenstadt bis
nach Bremen-Nord führen, eine weitere Route könnte die Stadt in
Nord-Süd-Richtung queren. Mehr „Fahrradstraßen“ sollten eingerichtet
werden, so die Grünen, auf der Rembertistraße und in der Bahnhofsstraße zum
Beispiel, auch anderswo könnten Autospuren „umgewidmet“ werden. Unnötig s…
zum Beispiel, wenn es am Herdentor zweispurig für die Autos Richtung
Innenstadt geht, sagt Grünen-Politiker Saxe.
Solche Umwidmungen sind so preiswert wie die Einrichtung Fahrradspuren auf
der Fahrbahn. Der Vorteil wäre zudem, dass sie mit den Autofahrspuren
instand gehalten und Laub schnell geräumt würden. Unter dem Gesichtspunkt
„Verkehrssicherheit“ sollten Unfall-Schwerpunkte analysiert werden, fordern
die Grünen – in Kopenhagen kann man lernen, wie mit Farb-Mustern auf der
Straße die AutofahrerInnen auf Schwächere hingewiesen werden können.
20 Jan 2013
## AUTOREN
Klaus Wolschner
## TAGS
Radverkehr
Fahrrad
Fahrrad
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