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# taz.de -- Majestätsbeleidigung in Thailand: Elf Jahre Haft
> Ein thailändisches Gericht verurteilt einen prominenten
> Menschenrechtsaktivisten zu elf Jahren Gefängnis. Er soll den König
> beleidigt haben.
Bild: Somyot Prueksakasemsuk vor dem Strafgericht in Bangkok.
BANGKOK afp | Ein prominenter politischer Aktivist ist in Thailand wegen
Majestätsbeleidigung zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht
in Bangkok verkündete am Mittwoch das Urteil gegen den früheren
Journalisten Somyot Prueksakasemsuk im Zusammenhang mit zwei Artikeln, die
als beleidigend für die königliche Familie empfunden wurden.
Der Anwalt des Aktivisten erklärte, sein Mandant habe nicht gegen das
Gesetz zur Majestätsbeleidigung verstoßen wollen und kündigte an, in
Berufung zu gehen.
Menschenrechtsaktivisten verurteilten das Strafmaß gegen Somyot, der in
Fußfesseln in den Gerichtssaal gebracht wurde und mehr als ein Jahr lang
festgehalten worden war.
Auch die Europäische Union kritisierte das Urteil. Die EU sei „zutiefst
besorgt“ über die elfjährige Haftstrafe gegen den bekannten Aktivisten,
teilte die EU-Delegation in Bangkok mit.
Das Urteil unterwandere das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie die
Pressefreiheit und schädige das Bild Thailands als freie und demokratische
Gesellschaft.
Die königliche Familie ist in Thailand ein sensibles Thema. Der 85-jährige
König Bhumibol Adulyadej wird von vielen Menschen in Thailand verehrt. Er
liegt seit September 2009 im Krankenhaus.
Aktivisten kritisieren, das Gesetz der Majestätsbeleidigung werde zunehmend
zu politischen Zwecken missbraucht. Viele der im Zusammenhang mit dem
Gesetz Verurteilten stünden der Rothemden-Bewegung nahe, die den früheren
Regierungschef Thaksin Shinawatra unterstützt. Auch Somyot ist ein
Unterstützer der Bewegung.
23 Jan 2013
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Thailand
Schwerpunkt Pressefreiheit
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