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# taz.de -- Kommentar Hamburger Wohnungsbau: Viel Geld und viele Nerven
> Hamburgs SPD-Senat lässt zwar mehr bauen als seine Vorgänger. Aber mit
> verstärktem Wohnungsbau allein ist die Mietpreisexplosion nicht
> aufzuhalten.
Bild: Steigende Mieten, Wohnungsnot: keine rosigen Aussichten für Wohnungssuch…
Sisyphos lässt grüßen: So viel Hamburg auch baut – zu günstigeren Mieten
führt das nicht. Die Masse allein kann in einer wachsenden Stadt den Markt
offenbar nicht zügeln. Und auch der forcierte Sozialwohnungsbau sorgt nicht
für Entspannung: Ist mit großem Bohei eine neue Sozialwohnung
fertiggestellt, sind zwei alte schon wieder aus der Mietpreisbindung
gekippt.
Zu loben ist, dass Hamburgs SPD-Senat deutlich mehr bauen lässt als seine
Vorgänger. Ohne diese Anstrengungen würden die Mieten an der Elbe mit noch
größerem Knall explodieren. Aber das allein reicht nicht aus:
Mietpreisobergrenzen müssen her, energetische Modernisierungen dürfen nicht
auf die Mieter abgewälzt und von diesen doppelt und dreifach bezahlt
werden. Belegungsbindungen, die auszulaufen drohen, muss die Stadt
konsequent aufkaufen.
Das kostet Geld. Und es kostet Nerven, wo es darum geht, Konflikte mit der
Wohnungswirtschaft auszufechten, die um ihre Renditen fürchtet. Der Senat
aber setzt einseitig auf Konsens und blendet mit geschönten
Erfolgsbilanzen. „Klarheit und Wahrheit“: Mit diesem Slogan ist Olaf Scholz
zu Hamburgs Regierungschef gewählt worden – eingelöst hat er diesen
Anspruch bei der Wohnungspolitik noch nicht.
Auch wenn Scholz dem Wahlversprechen, den Neubau zu forcieren, Taten folgen
ließ: Die Mietpreisspirale bekommt er damit allein nicht in den Griff.
29 Jan 2013
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Hamburg
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