# taz.de -- Kommentar Energiegipfel: Mehr als heiße Luft | |
> Klärungsbedarf gibt es genug. Bessere Kooperationen zwischen Forschung | |
> und Wohnungsbau, zwischen Stromerzeugern und Verbraucherschützern mögen | |
> unspektakulär sein, unwichtig sind sie nicht. | |
Bild: Nichts beschlossen, nur vertagt. | |
Auch kleine Schritte können Fortschritte sein. Immerhin saßen beim | |
Energiegipfel im Rathaus Hafenwirtschaft und Energiekonzerne zusammen mit | |
Umweltschützern an einem Tisch, und niemand kam mit blutiger Nase aus der | |
Sitzung. Manieren haben die Herren – fast ausnahmslos – also doch, von | |
Annäherungen kann allerdings keine Rede sein. Nur heiße Luft indes ist zu | |
wenig. | |
Heftig vergiftet ist zurzeit die Atmosphäre zwischen den größten | |
Streithähnen. Der Stopp der Elbvertiefung, die erfolgreiche Klage gegen das | |
Kohlekraftwerk Moorburg, der Volksentscheid über die Energienetze sind drei | |
brisante Themen, an denen sich Geister und Gemüter scheiden. | |
Hinter diesen schlagzeilenträchtigen Themen gibt es Klärungsbedarf. Bessere | |
Kooperationen zwischen Forschung und Wohnungsbau, zwischen Stromerzeugern | |
und Verbraucherschützern mögen unspektakulär sein, unwichtig sind sie | |
nicht. | |
Es geht nicht um friedensstiftende Maßnahmen zwischen Vattenfall und | |
Greenpeace Energy, es geht um pragmatische Schritte zu einer echten | |
Energiewende. Aber eben da muss dieser SPD-Senat erst nachweisen, dass er | |
das auch ernst meint. Bislang steht der Begriff Ökologie nicht mal auf dem | |
Papier des Regierungsprogramms. | |
Der Worte sind genug gewechselt, wusste schon Goethe, lasst uns endlich | |
Taten seh’n. | |
31 Jan 2013 | |
## AUTOREN | |
Sven-Michael Veit | |
## TAGS | |
Strompreis | |
RWE | |
Energiewende | |
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