# taz.de -- Außenminister nennt März als Termin: Frankreich bereitet Mali-Abz… | |
> Ab März will Frankreich seine 4.000 in Mali stationierten Soldaten | |
> zurückholen. Verteidigungsminister Le Drian spricht von „hunderten | |
> getöten Islamisten“. | |
Bild: Bald wieder auf Heimfahrt: Französische Panzer nahe Bamako. | |
TIMBUKTU/PARIS ap/afp | Frankreich will bereits im kommenden Monat damit | |
beginnen, seine Militäraktion in Mali zurückzufahren. „Ich denke, beginnend | |
im März, wenn alles wie geplant läuft, kann die Zahl der Soldaten | |
abnehmen“, sagte der französische Außenminister Laurent Fabius in einem | |
Interview mit der Zeitung Metro. Er betonte zugleich, dass die | |
terroristische Bedrohung weiter bestehe, letztendlich aber Afrikaner und | |
Malier selbst die notwendigen Schritte für die Sicherheit der Region machen | |
müssten. | |
Ein UN-Diplomat sagte, Frankreich spreche von noch etwa einem Monat aktiven | |
militärischen Engagement in Mali. Ein großes Ziel sei, den Nachschub | |
extremistischer Gruppen zu unterbinden. Der Weltsicherheitsrat werde sich | |
voraussichtlich nicht vor Ende Februar mit der Lage in dem | |
westafrikanischen Land befassen, wenn die Kämpfe hoffentlich beendet seien, | |
sagte der Diplomat weiter. Dann solle eine Resolution folgen, mit der eine | |
Friedenstruppe für Mali autorisiert werde. | |
Frankreich hat bis Dienstag rund 4.000 Soldaten in Mali stationiert – das | |
sind etwa so viele wie bei seiner elfjährigen Militärpräsenz in | |
Afghanistan. Die französische Militärintervention in dem westafrikanischen | |
Staat begann am 11. Januar. Seitdem wurden die Rebellen aus dem Umkreis der | |
islamistischen Al Kaida aus mehreren Städten im Norden von Mali vertrieben. | |
Am Dienstag nahmen französische und tschadische Truppen eine wichtige Stadt | |
im Norden Malis, Kidal, ein. | |
## Kämpfe um Gao | |
Auch in der Gegend um Gao im Nordosten von Mali hat es Zusammenstöße von | |
französischen Soldaten mit islamistischen Gruppen gegeben. Einheimische | |
Islamisten hätten am Dienstag mit „Raketenwerfern“ französische und | |
malische Soldaten angegriffen, sagte Frankreichs Verteidigungsminister | |
Jean-Yves Le Drian am Mittwoch dem Sender Europe 1. | |
Er sprach von einem „richtigen Krieg“ in dem Land, in dem es nach seinen | |
Worten seit dem Beginn der französischen Intervention am 11. Januar auch | |
„einige französische Verletzte, aber relativ leicht Verletzte“ gegeben hat. | |
Bisher kam ein französischer Soldat – ein Hubschrauberpilot – direkt zu | |
Beginn der Intervention ums Leben. | |
Le Drian verwies auf „Kämpfe“ um Gao, als die Stadt am 26. Januar nach | |
französischen Luftangriffen zurückerobert worden war. Nun seien | |
französische und malische Soldaten bei Patrouillen in der Gegend um Gao auf | |
einheimische islamistische Kämpfer gestoßen. „Es gab Zusammenstöße gestern | |
in der Gegend um Gao“, bestätigte er. Zudem gebe es weiter jede Nacht | |
Luftangriffe gegen islamistische „Trainingszentren oder Ansammlungen von | |
Pick-Ups islamistischer Gruppen“ in Mali. | |
Das Verteidigungsministerium in Paris hatte am Dienstag von „mehreren | |
hundert“ getöteten Islamisten seit Beginn des französischen | |
Militäreinsatzes in dem westafrikanischen Land gesprochen. Dabei verwies | |
das Ministerium auf die Luftangriffe, aber auch auf „direkte Kämpfe“ in Gao | |
sowie zu Beginn der Intervention im zentralmalischen Konna. Außenminister | |
Laurent Fabius hatte am Dienstag erklärt, die Franzosen könnten „ab März“ | |
wieder abziehen. | |
6 Feb 2013 | |
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