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# taz.de -- Büskens in Fürth entlassen: Plötzlicher Bruch mit dem Helden
> Nach der Trennung von Trainer Büskens steht Fürths Präsident Helmut Hack
> in der Kritik. Der will keinen „Feuerwehrmann“ holen.
Bild: Hat in Fürth keine Zukunft: Trainer Mike Büskens
KARLSRUHE/FÜRTH taz | Am Mittwochmittag hat Mike Büskens erfahren, dass er
[1][nicht mehr Trainer] der Spielvereinigung Greuther Fürth ist. Er hat
danach etwas sehr Ungewöhnliches getan. Büskens hat auch noch die
Nachmittagstrainingseinheit geleitet, ehe er sich von der Mannschaft
verabschiedete.
Aussagen von Spielern wie die von Thomas Kleine („Das müssen wir erst mal
verdauen“) oder Edgar Prib („Trotz der schlechten Lage war die Stimmung
gut, das hatte der Trainer sehr gut geregelt.“) deuten nicht darauf hin,
dass die Demission im Mannschaftskreis bejubelt worden wäre.
Ab Donnerstag leitet nun Ludwig Preis, der bislang die zweite Mannschaft
betreut hat, übergangsweise das Training. Der Neue soll „kein
Feuerwehrmann“ sein, wie Helmut Hack auf der [2][Pressekonferenz
verkündete]. Mit anderen Worten: der Präsident traute Büskens weder den
Klassenerhalt noch den Wiederaufbau in der Zweiten Liga zu.
Eine schallende Ohrfeige für einen Mann, dessen Verbleib im Sommer auch
Hack noch euphorisch bejubelt hatte. Gerade weil Büskens, der über drei
Jahre am Ronhof wirkte, nachgewiesen hatte, dass er mit knappen
finanziellen Mitteln eine junge, wettbewerbsfähige Mannschaft formen
konnte.
## Regelrechte Eloge
Noch am Samstagabend hatte sich Hack nach der [3][0:1-Niederlage in
Düsseldorf] klar zu seinem Trainer bekannt („Wollen die Saison mit ihm zu
Ende spielen“). Und auch am Mittwoch – nach der Entlassung des Coaches –
ließ er dem gerade Gefeuerten eine regelrechte Eloge angedeihen: „Ohne ihn
wären wir nicht in die Erste Bundesliga aufgestiegen.“
Büskens habe „alles an Energie, Leistung und Willenskraft eingebracht, was
ein Mensch einbringen kann.“ Warum es dennoch zur Trennung kam, ließ Hack
(„die Prozesse im Fußball laufen weiter“) im Dunkeln. Offenbar wollte er
sich nach einem Abstieg nicht vorwerfen lassen, er habe nicht alles
probiert. Bei 12 Punkten aus 22 Spielen greifen eben die sogenannten
Branchenmechanismen, die oft nicht weit weg vom Aktionismus liegen.
Genauso deutet das offenbar auch die Mehrheit der Fürther Fans – die
Kommentare in den Fürther Nachrichten dürfte Hack derzeit nicht gerne
lesen. Zumal es nicht viele Dauerkarteninhaber gibt, die glauben, dass ein
anderer Trainer mehr aus einer Mannschaft herauskitzeln kann, die –
abgesehen vom blamablen 0:3 in Mainz und dem Spiel in Düsseldorf – in 20
Spielen alles gegeben hat. Es scheint einfach nicht zu reichen. „Der Beste
geht“, schreibt ein User. Und viele fordern, nun müsse „der
Alleinherrscher“ gehen.
Tatsächlich trägt der Präsident gehörige Mitschuld an den
Fehlkonstruktionen im Kader. Für die elf Sommerneuzugänge gab der Verein
2,5 Millionen Euro aus – allein eine Million davon ging für Angreifer Djiby
Fall drauf, der erkennbar weit weg von jeder Bundesligatauglichkeit ist.
## Vollendete Tatsachen
Im Herbst sickerte durch, dass Hack mit seiner Entourage höchstselbst den
Transfer eingetütet hatte. Büskens wurde vor vollendete Tatsachen gestellt.
Auch der Wechsel von Manager [4][Rachid Azzouzi] zum FC St. Pauli wurde
offenbar nicht mit ihm besprochen.
Doch bei aller Kritik begegnen die Fans „dem Helmut“ immer noch mit
Respekt. Hack, ehemals Vorsitzender des TSV Vestenbergsgreuth, hat den
dreifachen Deutschen Uraltmeister seit der Fusion 1997 zu einem seriös
geführten Verein mit klarer sportlicher Identität geformt.
Ohne ihn gäbe es keinen Profifußball in Fürth. Allerdings: Mit der
Delegierung seiner Macht hatte der Unternehmer in den vergangenen 16 Jahren
immer Probleme. Doch selbst einer wie Hack, der annähernd 24 Stunden am Tag
zu arbeiten scheint, macht Fehler.
21 Feb 2013
## LINKS
[1] http://www.greuther-fuerth.de/aktuell/aktuelle-news/news-detail/article/spv…
[2] http://www.youtube.com/watch?v=FQxynESTOvY
[3] http://www.sky.de/web/cms/de/videos-bundesliga.jsp?bctid=2168114738001
[4] http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/569598/artikel_pau…
## AUTOREN
Christoph Ruf
## TAGS
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Klassenerhalt
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