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# taz.de -- Tödliches Coronavirus: Virus überlistet das Immunsystem
> Bislang sind weltweit zwölf Krankheitsfälle mit dem neuen Coronavirus
> bekannt - vielleicht nur die Spitze des Eisbergs? Die WHO mahnt zur
> Vorsicht.
Bild: Das tödliche Coronavirus aus London: Elektronenmikroskopische Aufnahme.
GENF/Berlin dpa/taz | Das neue gefährliche Coronavirus kann die Immunabwehr
in den Atemwegen des Menschen ähnlich leicht umgehen wie bestimmte
Erkältungs- oder [1][Sars-Viren]. Zu diesem Schluss kommen internationale
Wissenschaftler um ein Team vom [2][Kantonspital im Schweizer St. Gallen]
nach Laborversuchen.
Die Experten berichten im [3][Online-Journal „mBio®][4][“] der
[5][Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie (ASM)] auch, dass
Patienten womöglich mit einer Immuntherapie behandelt werden könnten.
Das Virus war erstmals im vergangenen Juni bei einem Mann aus Saudi-Arabien
aufgefallen, der an einer schweren Atemwegsinfektion und Nierenversagen
starb. Bislang sind [6][laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) insgesamt
zwölf Krankheitsfälle bekannt geworden], sechs Menschen starben an der
Infektion mit dem Coronavirus.
Der letzte Patient verstarb Anfang dieser Woche in Birmingham,
Großbritannien. Fast alle Patienten waren in Ländern des Nahen und
Mittleren Ostens gewesen. Der Erreger gehört zur selben Gruppe wie Sars
(Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom). Die Ausbreitung der
Lungenkrankheit Sars hatte vor zehn Jahren weltweit für Schrecken gesorgt.
Damals waren weltweit etwa 800 Menschen gestorben. Beide Coronaviren sind
nach Angaben der Studienautoren um
[7][//research.kssg.ch/persons/person/T/Volker_Thiel:Volker Thiel] und
Ronald Dijkman eng mit Fledermaus-Viren verwandt. Das lege nahe, dass die
Erreger von Tieren auf den Menschen übergegangen sein müssen.
„Wir wissen nicht, ob die Fälle, die wir beobachten, die Spitze des
Eisbergs sind oder ob viel mehr Menschen infiziert sind, ohne schwere
Krankheitssymptome zu zeigen“, wird Thiel nun in einer Mitteilung der
Fachgesellschaft ASM zitiert.
## Therapieversuche
Patienten mit Viruserkrankungen wie Hepatitis C oder Sars werden mit
Interferonen behandelt. Die Ergebnisse seien ermutigend, dass damit auch
eine Therapiemöglichkeit bestehe für Patienten mit dem neuen Coronavirus,
hieß es. Weitere Studien seien aber noch dringend notwendig.
Erst kürzlich hatte die WHO nach einem neuen Erkrankungsfall zur
Wachsamkeit aufgerufen. Der aktuelle Fall sei ein weiteres Indiz, dass eine
Übertragung des Erregers von Mensch zu Mensch möglich sein könnte, erklärte
die WHO.
Eine solche direkte Ansteckung sei zwar bislang nicht nachgewiesen worden,
doch sei Vorsicht geboten.
22 Feb 2013
## LINKS
[1] http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/ThemenAZ/S/Info_SARS…
[2] http://www.kssg.ch/
[3] http://mbio.asm.org/content/4/1/e00611-12
[4] http://mbio.asm.org/
[5] http://www.asm.org/
[6] http://www.who.int/csr/disease/coronavirus_infections/en/index.html
[7] http://https
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