Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Abhör-Prozess in Italien: Berlusconi mal wieder verurteilt
> Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist zu einer
> einjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das entschied ein Mailänder
> Gericht. Abfinden wird er sich damit nicht.
Bild: Aus Wachs: Der ehemalige Regierungschef Berlusconi.
MAILAND dpa | Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist
in einem Prozess um veröffentlichte vertrauliche Telefongespräche zu einer
einjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das entschied ein Mailänder
Gericht am Donnerstag.
Berlusconi war der Beihilfe zur Veröffentlichung von Telefongesprächen
angeklagt, mit denen ein politischer Gegner geschädigt wurde. Sein Bruder
Paolo Berlusconi wurde wegen der Veröffentlichungen in der Zeitung Il
Giornale zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
In dem offensichtlich von Ermittlern abgehörten Gespräch soll der
Linkspolitiker Piero Fassino den früheren Unipol-Chef Giovanni Consorte zu
einer Bankenübernahme ermutigt haben. Die Versicherungsgesellschaft Unipol
steht der Mitte-Links-Partei PD nahe, die stärkster Gegner Berlusconis war.
Consorte wurde wegen Insiderhandels in dem Übernahmeverfahren verurteilt.
Für Berlusconi ist es die zweite Verurteilung in erster Instanz in einem
Gerichtsverfahren innerhalb weniger Monate. Zu den noch laufenden Verfahren
gegen den umstrittenen Mailänder Medienzar und Milliardär gehört vor allem
noch das spektakuläre „Ruby“-Verfahren um Sex mit minderjährigen
Prostituierten und Amtsmissbrauch.
In dem Prozess wird das Urteil in erster Instanz noch im März erwartet. In
Italien wird ein Urteil nach drei Instanzen rechtskräftig, sofern der
Verurteilte in die Berufungsverfahren geht.
7 Mar 2013
## TAGS
Silvio Berlusconi
Abhörskandal
Italien
Haft
Italien
Italien
Silvio Berlusconi
Grillo
Italien
Silvio Berlusconi
## ARTIKEL ZUM THEMA
Abgeordnetenhauses in Italien: Neue Präsidentin
Die linke Laura Boldrini ist zur Präsidentin des italienischen
Abgeordnetenhauses gewählt worden – sie bekam 327 Stimmen und damit 17 mehr
als benötigt.
Kommentar Berlusconi: Kein Knast, keine Koalition
Auch das aktuelle Abhör-Urteil wird Berlusconi nicht ins Gefängnis bringen.
Politisch ist er aber isolierter denn je – und weitere Prozesse stehen an.
Staatsanwältin belastet Berlusconi schwer: Systematische Prostitution
Berlusconi habe nicht nur Sexparties mit Minderjährigen organisiert. Er
habe auch eine umfassendes System zur Prostitution betrieben, sagt die
Mailänder Anklägerin.
Debatte Italien: Wahre Clowns
Nun jammern sie wieder, die europäischen Eliten. Dabei haben Grillo und
Berlusconi nur bewiesen, dass in der Mitte nichts mehr zu holen ist.
Schwierige Regierungbildung in Italien: Große Koaltion ausgeschlossen
Bersani will keine große Koalition seines Mitte-Links-Bündnisses mit Silvio
Berlusconi. Einzige Möglichkeit bleibt damit eine Minderheitsregierung.
Berlusconi unter Bestechungsverdacht: Senator gekauft
Unmittelbar nach der Wahl beschäftigt sich Italiens Justiz wieder mit dem
ehemaligen Premier. Diesmal geht es um Stimmenkauf.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.