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# taz.de -- Streit um Google Maps vor Gericht: Fenster gegen Karten
> Im Dauer-Patentstreit mit Motorola und Google setzt Microsoft jetzt bei
> Google Maps an. Die Online-Karten sollen zumindest auf Motorola-Geräten
> gestoppt werden.
Bild: Karte auf Google Maps.
MÜNCHEN dpa | Die nächste Runde im Smartphone-Patentkrieg wird in München
ausgetragen. Vor dem Münchner Landgericht ist am Donnerstag eine Klage von
Microsoft gegen den Handy-Hersteller Motorola und den Mutterkonzern Google
verhandelt worden. Der Windows-Produzent hat diesmal den vielbenutzten
Kartendienst Google Maps im Visier. Microsoft wirft den Unternehmen vor,
mit Google Maps ein Patent aus dem Jahr 1996 zu verletzen. Das Gericht will
Anfang Mai seine Entscheidung bekanntgeben.
„Wir haben hier einen Fall konkurrierender Unternehmen mit konkurrierenden
Produkten“, sagte der vorsitzende Richter unter Hinweis auf Microsofts
eigenen Kartendienst Bing Maps, der von einem Verbot profitieren könne.
Auch eine Niederlage von Google würde nach Angaben von Branchenexperten
allerdings nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Google-Karten von allen
Geräten verschwinden müssen, denn das Patent sei Teil von
Lizenzvereinbarungen vieler Hersteller mit Microsoft.
Die Anwälte von Google und Motorola argumentierten mit der großen Bedeutung
von Google Maps. Der Dienst werde nicht nur von Millionen Privatpersonen,
sondern auch von Behörden genutzt. Eine Abschaltung könne schlimme Folgen
haben. Zusätzlich würde ein Imageschaden entstehen, der mit Geld nicht zu
ersetzen sei.
## Lizenzgebühren als mögliche Lösung
Die Vertreter von Microsoft führten mögliche Lizenzgebühren für die Nutzung
des Patents von Google und Motorola ins Feld. Dies wäre „eine Möglichkeit,
diesen Krieg zu beenden“, sagte ein Microsoft-Anwalt. Eine Lizenz könnte
ein Kompromiss sein, um Google Maps weiterhin normal anbieten zu können.
Das Verfahren ist nur einer von vielen Prozessen, die global im sogenannten
Patentkrieg der Mobilfunk-Branche geführt werden. In Deutschland waren
neben München auch Mannheim und Düsseldorf in den vergangenen zwei Jahren
schon Schauplatz internationaler Patentverfahren. Die deutschen Gerichte
gelten als Patentinhaber-freundlich und arbeiten schneller als die
US-Justiz.
So trugen Apple und Samsung in Düsseldorf ihren Streit darüber aus, ob
Galaxy-Tablets der Südkoreaner das iPad-Design kopierten. Dadurch war der
Verkauf des Samsung-Geräts für Monate blockiert. Motorola gelang es, in
Deutschland für kurze Zeit den Online-Verkauf bestimmter Modelle von iPhone
und iPad zu stoppen und Apples E-Mail-Diensten Zügel anzulegen. Microsoft
verlegte wegen einer Motorola-Klage zu Video-Software sein europäisches
Logistikzentrum von Deutschland in die Niederlande.
7 Mar 2013
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