| # taz.de -- Wahl in Grönland: Weg von den Dänen | |
| > Grönland steht vor einem Regierungswechsel. Die bisherige | |
| > Oppositionsführerin Aleqa Hammond erhofft sich von der Ausbeutung von | |
| > Rohstoffen mehr Unabhängigkeit. | |
| Bild: Neubauten in Qinngorput: Grönlands Wirtschaft boomt. | |
| KOPENHAGEN/NUUK ap/dpa/rtr | Bei den Wahlen auf der Polarinsel Grönland | |
| haben die oppositionellen Sozialdemokraten überraschend klar gewonnen. Wie | |
| am Mittwochmorgen in Nuuk mitgeteilt wurde, kam die Partei Siumut mit ihrer | |
| Spitzenkandidatin Aleqa Hammond (47) auf 42,8 Prozent. Sie lag klar vor den | |
| bisher regierenden Linkssozialisten mit 34,4 Prozent. | |
| Im Zentrum des Wahlkampfs stand der Umgang mit den Bodenschätzen der Insel | |
| im Nordatlantik. Hammond, die als erste Frau an der Spitze Grönlands stehen | |
| könnte, hatte sich dafür ausgesprochen, ausländische Investoren bei der | |
| Förderung von Rohstoffen stärker zur Kasse zu bitten. | |
| Viele Grönländer sind für eine stärkere Ausbeutung der Bodenschätze. Sie | |
| erhoffen sich davon eine größere wirtschaftliche Unabhängigkeit von | |
| Dänemark. Der Aufbau einer Bergbauindustrie würde aber auch bedeuten, dass | |
| Tausende ausländische Arbeiter in ein Land kämen, das bislang nur 57.000 | |
| Einwohner zählt. | |
| Hammond tritt zudem dafür ein, ein Förderstopp von radioaktiven Stoffen zu | |
| lockern. Auch die Förderung Seltener Erden könnte unter Hammond erleichtert | |
| werden. Diese Metalle werden für Hightech-Produkte von Mobiltelefonen bis | |
| zum Bau leistungsstarker Batterien oder Magneten gebraucht. | |
| Dem bisherigen Regierungschef Kuupik Kleist (54) warf Hammond im Wahlkampf | |
| den voreiligen Verkauf heimischer Ressourcen an ausländische Partner vor. | |
| An der Wahl auf der größten Insel der Welt beteiligten sich 74,2 Prozent | |
| der 40 500 Stimmberechtigten. | |
| 13 Mar 2013 | |
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